Tattoo art

Lost in transformations - Teil 2

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Yupag Chinasky

Der Fotograf klärt sie auf, lacht lauthals, fordert sie auf, den Saft zu probieren, einen Schluck zu trinken. Er taucht zur Bestätigung, dass dies möglich ist, seine Hand ein und führt sie, die hohle, gefüllte Hand, zum Mund und schlürft und schlabbert und leckt genießerisch. Vorsichtig, als ob sie seinen Worten und auch der Tat immer noch keinen Glauben schenken könne, schöpft sie nun selbst ein wenig Sake, auch mit der hohlen Hand und nimmt ein Schlückchen. Sie ist angetan, ihr Gesicht verliert den vorsichtigen, ängstlichen Ausdruck. Sie probiert einen zweiten Schluck und dann sitzt sie fröhlich lächelnd und entspannt in der Glaswanne und schaut zu dem Fenster und hinaus, auf die Lichter der riesigen Stadt, die immer zahlreicher werden und zu dem Himmel, der seine rote Farbe und seinen Glanz allmählich verliert und in das Dunkel der Nacht übergeht und in die Ferne, die an diesem klaren Tag wieder sichtbar ist.
Der Fotograf hat seine Leuchten aufgebaut und eingeschaltet und damit den Zauber aus dem Raum vertrieben. Dann macht er den Platz an der Wanne frei, geht zum Laptop und die ersten Megadateien finden den Weg zu dem digital aritst. Der Alte, der wie immer auf seinem niedrigen Sofa Platz genommen hat, trägt an diesem Tag einen lindgrünen Yukata mit Schuppenmuster und sehr weiten Ärmeln. Der Yukata wird von einem großen Natsuke geschlossen gehalten, einem Gürtelknopf aus leuchtend roter Koralle in Form eines Zyklopen, eines bärtigen, männlichen Gesichts mit nur einem Auge. Der Alte ist vergnügt und von dem bisherigen Geschehen höchst angetan. Keine Sekunde hat er den Blick von der phantastisch kitschigen Szenerie gewendet. Keine Sekunde hat er die junge Frau aus den Augen gelassen. Er schaut lüstern und wohlig entspannt auf die Glaswanne und ergötzt sich an ihrem Inhalt.

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