Tausendmal berührt ...

... und dann hat es Klick gemacht

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Tausendmal berührt ...

Tausendmal berührt ...

Kai Beisswenger

Sie schaute noch bei ihren Kindern vorbei, die sich auf der zerlegten Hüpfburg rauften. Dann winkte sie ihrem Mann zu, der mit seinen Freunden in einem Gespräch vertieft war. Sicherlich ging es um Fußball, was sollte den Männern schon Anderes einfallen.
Nachdem sie die Haustür geöffnet hatte, lehnte sich gegen die kühlen Wandfliesen im Flur. Sie verschnaufte, dann lächelte sie, als ob ihr ganz spontan eine ausgefallene Idee gekommen wäre. Sie stieg die Treppe hinauf, während sie sich das T-Shirt über den Kopf zog. Im Badezimmer warf sie die Kleider auf den Boden, prüfte mit einem Blick ihre Brüste, und sprang in die Duschkabine. Angenehm perlte das Wasser über ihren Körper und kühlte ihn ab. Sie rubbelte sich gerade trocken, als es klingelte. Wer war das denn, schienen ihre Augen zu fragen. Alle waren doch auf dem Fest. Sicher ein quengelndes Kind, wer sonst! Sie schlang das Handtuch um ihren Körper, lief hinunter und öffnete die Haustür.

Thomas starrte sie an.
Und sie starrte ihn an.

Er räusperte sich. „Dein Mann meinte, ich würde Dich hier finden!“, sagte er verlegen und bemühte sich, nicht auf ihre Schultern zu schauen, wo zwei Wassertropfen zu ihren Brüsten rannen. „ Er sagte, ihr hättet noch Apfelschorle im Keller. Kann ich mal nachschauen?“

Meine Güte!, konnte man in seinem verdatterten Gesicht lesen. Diese Frau hatte er tausendmal im Bikini im Garten gesehen, schließlich waren sie seit Jahren Nachbarn. Hatten gegenseitig die Kinder gehütet und unzählige Geburtstage, Silvesterabende, Feste zusammen gefeiert. Sahen sich fast jeden Morgen und riefen sich dabei ein paar harmlose Worte zu. Das übliche Nachbarschaftspalaver. Wieso brachte sie ihn plötzlich vollkommen durcheinander?

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