„Was ist eine Orgie?“ ...rief sie hinter der Lehrerin her hechelnd. „Darf ich mitmachen?“
Die Schwarze brach mitten im Lauf in Lachen aus.
„Nein, ...heute nicht, Kindchen. ...Aber du kannst aus unserem Versteck zusehen, wie es auf so einer Orgie zugeht. Gerade betrunkene Soldaten sind unberechenbar. Sie erfordern viel Erfahrung und Weitsicht. Tut mir leid..., das ist noch nichts für unerfahrene Küken, wie dich. Aber ich weiß deinen Eifer zu schätzen“
„Versteck dich in der großen, goldenen Katze. Ihre Augen lassen sich von innen öffnen. Von dort du hast einen guten Blick über die ganze Anlage.“
...Und so erlebte Nefret, in einer goldenen Götterstatur, den Einmarsch der Supervitella (oder zumindest ihrer disziplinstrotzenden Führung) in den vornehmsten Puff von Alexandria.
Die Offiziere sollten nicht enttäuscht werden. In fröhlicher Stimmung und in leichtem Weinrausch, zogen sie in den Tempel ein. Ihre schweren Rüstungen hatten sie Zuhause gelassen. Die Schwerter mussten sie bei der Schwester Pförtnerin abgegeben. Bis auf ihre typischen grünen Tuniken mit dem schwarzweißen Rand, unterschieden sie sich nicht großartig von ziviler Kundschaft.
Nefret fragte sich, warum die wohl so gefährlich seien sollten? Für sie waren nackte Männer, eben nackte Männer. Ein frommer Irrtum, wie sich im Laufe der Nacht noch heraus stellen sollte. Denn diese Männer waren es gewohnt, zu erstürmen, zu erobern ...und zu überrennen...
Die Kriegsleute hatten großzügig bezahlt. Die Oberpriesterin hatte auf pauschaler Vorkasse bestanden. Auch hatte sie in weiser Voraussicht betäubenden Mohnsaft bereitstellen lassen, um den Kriegern zu gegebener Stunde einen schnellen Schlaf in den Wein zu zaubern. Denn sie kannte sich aus, mit den "Kasernierten". Die waren für ihre grenzenlosen Ausschweifungen bekannt, berühmt und berüchtigt.
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