Sie stellte sich dem Wilden vor, auf ihre eigene Art.
„Ich bin Käthe. Das da drüben sind Charlie, Lotte und Maggie. Wir sind die Mädels von Ruteberg!“
Richard, wie Ricky eigentlich getauft wurde, musterte das hübsche Mädchen recht unverhohlen.
„Aus dem feinen Internat also, okay. Ich heiße Ricky. Der Trottel da ist Mike, daneben siehste Willi und der Lange da heißt Gary. Du siehst gar nicht wie eine höhere Tochter aus, finde ich. Käthe passt nicht zu dir. Ich nenne dich Kate, wenn’s dir recht ist. Du gefällst mir, Kleine. Willst du ne kleine Runde drehen? Ich nehm dich auf meinem Motorrad mit, wenn du willst. Na, was sagst du dazu?“
Käthe strahlte, während Charlotte ein ungutes Gefühl beschlich. Sie sorgte sich ernsthaft. Die Mädchen hatten nur wenige Stunden Ausgang. Wenn Käthe zu spät im Internat eintrudelte, würde es gleich wieder etwas setzen. Sie lief zu den beiden, obwohl ihr Ricky ein bisschen Angst machte.
„Käthe, ich weiß nicht…wir sollten doch zum Abendbrot auf Ruteberg sein. Du kennst doch die Regeln ganz genau. Willst du, dass wir alle wegen dir Ärger bekommen…?“
Ricky mischte sich ein, noch bevor Käthe antworten konnte. Er klang jetzt sehr freundlich, wie Charlie verwundert feststellte. Was er sagte, beruhigte das besorgte Mädchen. Charlotte vertraute ihm.
„Keine Angst, Kleine! Ich bring Kate in einer Stunde zurück. Ihr könnt doch hier warten und eine Brause trinken, während wir um den Block fahren. Ich versprech dir, dass alles glatt geht. Okay?“
Charlotte nickte. Sie freute sich ja auch für Käthe. Vielleicht war dieser Ricky der Richtige für das ungebändigte Mädchen. Eine bessere Wahl als Herr Bühler schien er auf jeden Fall zu sein, schon wegen des Alters. Richard Müller war mit seinen 22 Jahren zwar vier Jahre älter als Käthe, aber sicher näher bei ihr als der 35jährige Lehrer. Die Jungs starteten ihre Motorräder. Mike fragte Charlie, ob sie auch mitfahren wolle.
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