Eine kleine ungeschickte Bewegung und – schon wieder ein Hexenschuss. Mist aber auch! Mühsam schleppte ich mich auf’s Sofa, versuchte es mit ‚Stufen-Lagerung‘. Da muss ein Fachmann, oder besser: meine Fach-Frau Ulla Braunwart ran. Sie hat mir schon immer geholfen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich jetzt wieder öfter ‚zu Ulla darf‘: nicht die schlechtesten Aussichten.
Ulla Braunwart ist eine große, schlanke Frau in meinem Alter mit einem sportlichen Körper. Vor Jahren hatten wir einmal nach einer Musical-Produktion unserer Kinder die Kulissen abgebaut. Diese Rückenansicht, als ihr T-Shirt nach oben rutschte, habe ich nicht vergessen. Ein Body zum Anbeißen oder noch mehr!
Sie war Physio- und erfahrene Schmerztherapeutin. Wir kannten uns schon lange. Ich vertraue ihr und ihrer fachlichen Kompetenz – und bekam jedes Mal Appetit auf diesen Körper. Wenn ich auf der Liege behandelt wurde und sie wirklich ‚körpernah‘ an mir arbeitetet, träume ich davon, alle Hemmung zu verlieren und sie auch zu berühren. Ich weiß, das ist übergriffig und gehört sich nicht im Patienten-Therapeutinnen-Verhältnis. Mir ist schon klar, dass man sich nicht so nahe kommen kann wie bei einer Tantra- oder gar richtig erotischen Massage. Diese blöden Abstandsregeln, die mich ausbremsen.
Der Termin war schnell vereinbart, die Behandlungen begannen. Ich genoss es wieder, in ihrer Nähe zu sein, ihren Körper zu sehen und weiter davon zu träumen, einmal über diesen wunderbaren Hintern zu fahren, ihren Rücken auf und ab zu streichen. Träume eben.
Als sich der Hexenschluss schon fast völlig verabschiedet hatte und es also keinen Grund mehr gab, die Behandlung weiter zu verlängern, wuchs in mir der Druck: Jetzt oder wieder für lange Zeit nichts.
Ich saß nach der Behandlung vor ihrem Schreibtisch. Ulla Braunwart war am Computer damit beschäftigt, ein Rezept auszustellen.
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