Theresas Premiere

Episode 10 aus: Die Mädchen von Schloss Ruteberg

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Theresas Premiere

Andreas

Ihre Eltern waren aus Ostpreußen geflohen, wo sie eine gutgehende Landwirtschaft betrieben. Als die Rote Armee immer näher rückte, begab sich die Familie Borowka auf eine gefährliche Flucht. Theresa konnte sich kaum daran erinnern, da sie noch sehr klein war. Wie durch ein Wunder gelangten die Borowkas unversehrt nach Westdeutschland. Theresas fleißige Eltern bauten sich rasch eine neue Existenz auf, die zu beachtlichem Wohlstand führte. Theresas Vater gründete ein Unternehmen, das sich auf Landmaschinen spezialisierte und über 100 Beschäftigten Lohn und Brot versprach. Theresa wurde in der Schule gehänselt. Flüchtlingskind wurde sie gerufen, was noch harmlos war. Sie kam oft weinend nach Hause, weil man sie als Polackin beschimpfte. Das war einer der Gründe, weshalb sie auf Schloss Ruteberg die Hochschulreife erlangen sollte. Ihre Eltern setzten große Hoffnungen in ihre jüngste Tochter, die als erste Borowka das Abitur ablegen sollte. Frau Reisers Stimme unterbrach ihren Gedankenfluss. Theresa war froh, dass dieses grässliche Warten vorbei war. Sie konnte sich wirklich nicht vorstellen, dass ihr eine solche Strafe drohte. Käthe Mayen schien zu spinnen! Keine Lehrkraft würde es wagen, einer jungen, vornehmen Dame so etwas anzutun. Trotzdem fielen ihr die Gerüchte ein, die sie schon am ersten Schultag aufgeschnappt hatte. Einige Mädchen behaupteten, dass sie Hiebe bezogen hätten. Theresa lief es eiskalt den Rücken hinunter. Sie spürte bei sich eine Gänsehaut, allerdings an einer ungewöhnlichen Körperstelle. Theresa war sich mit einem Mal nicht mehr so sicher, ob sie aus dieser Geschichte heil herauskam. Sie beruhigte sich, indem sie an die Eltern dachte. Die würden es nie erlauben, dass man ihrer Tochter den Popo…Theresa mochte es nicht zu Ende denken. Eine flammende Röte breitete sich über ihr schönes Gesicht aus. Theresa machte eine Faust, die sie an ihre vollen Lippen führte.

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