Er ließ nicht allzu lange auf sich warten. Es tat verdammt weh, aber es schien erträglich zu sein. Hedwig ahnte, dass ihr Gast lange keine Hiebe mehr gespürt hatte. Die Direktorin führte den Rohrstock mit geübter Hand, die sich an Resas empfindliche Backen anpasste. Hedwig wollte, dass Theresa ihre Strafe bekam, nach der sie selbst verlangt hatte. Sie sollte aber deswegen nicht tagelang auf dem Bauch schlafen müssen. <1 bis 2 Tage Sitzbeschwerden wird sie sowieso beklagen!> stellte die Erzieherin lapidar fest. Für Resa bedeutete dieses Erlebnis eine wertvolle Erfahrung. Sie entdeckte, dass sie viel mehr aushalten konnte, als sie je vermutet hatte. Nach dem letzten Hieb kam Hedwig zu ihr, die sie liebevoll streichelte. „Du bist eine tapfere, mutige Frau, Theresa Borowka! Du hast meinen Respekt!“ Resa blieb atemlos über der Tischplatte, bis sie sich einigermaßen gefangen hatte. Auf ihrem Po sollte sie später 12 feine Striemen entdecken, die sich von der geröteten Haut abhoben. Resa wollte Margot um Hilfe bitten. Ihre Freundin würde bestimmt noch ein Hausmittel auftreiben, das die Schülerinnen früher als “Popo-Salbe“ bezeichneten. Als Resa etwas hüftsteif über den Hof lief, blickten Manu und Greta gerade aus dem hohen Fenster. Manu fragte sich, wo Theresa wohl hinwollte. Auf ihrem Bett lag Greta, mit der sie sich mittlerweile sehr gut verstand. „Hat dir dein Klaus auch schon mal was hinten draufgegeben?“ wollte die neugierige Berlinerin wissen. „Quatsch! Ich würde mich niemals von einem Typ versohlen lassen!“ entgegnete Manuela nicht ganz wahrheitsgemäß. Greta grinste. „Aber von einem Mädel vielleicht schon, oder?“ Manu gab darauf keine Antwort. Dafür setzte sie sich über Greta, deren Hände sie festhielt. „Vielleicht bin ich ja die Stärkere!“ Das wollte Greta nicht auf sich sitzen lassen. Die Mädchen rangelten miteinander, wobei der spielerische Anteil überwog.
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