„Wo willst du hin, du wirst uns doch nicht verlassen?“
„Nein, nein, keine Sorge! Nur eine Kur, die brauch ich nach dem ganzen Stress mit der Entführung und dem Anschlag!“
Dann beugte sie sich zu mir herunter, küsste mich sanft auf die Stirn und flüsterte weiter:
„Wenn ich dich in seiner Nähe weiß, kann ich mit ruhigem Gewissen fahren. Dann weiß ich, dass mit Chris und Falk alles in Ordnung ist. Weißt du eigentlich, dass Falk dich ‚Mami‘ nennt, wenn er von dir spricht?“
Einen Moment lag ihre flache Hand auf meiner Wange, dann drehte sie sich wortlos um und verschwand aus meinem Blickfeld. Franzis Schritte verhallten zwar irgendwo im Raum, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, ihre Aura wäre bei mir geblieben, als würde ihr Geist noch neben mir stehen und ihre warme Hand auf meiner Schulter liegen.
Ich hatte mich wieder auf die Liege zurückgelegt, starrte auf die schillernde Wasserfläche. Badelatschen klatschten auf den Fliesen, wurden lauter. Chris stand neben mir, in dem gleichen Bademantel, wie ich ihn anhatte.
In seiner Hand hatte er einen Umschlag. Ein Schreck fuhr mir durch die Knochen! Sollte darin meine Kündigung sein? Hatte er die Zeit genutzt und einen Vertrag aufgesetzt mit allem drin, was er rückabwickeln wollte? Zum Beispiel den Mitvertrag meiner Wohnung oder der Schenkung des Cabrios?
„Sieh mal“, sagte er mit gewohnt weicher Stimme, „Freya und Leon haben eine Einladungskarte zur Hochzeit geschickt! Wir gehen doch hin?“
„Wenn du mich noch mitnehmen willst?“, antwortete ich betont leise.
„Mit wem sonst? Oder hast du eine Entscheidung gegen mich und Falk getroffen?“
„Nein, ich habe …, es ist …, niemals würde ich …, mach es mir doch nicht so schwer Chris …, es tut mir leid …!“
„ICH mache es dir doch nicht schwer, das machst DU ganz allein, Liebling! Mir reicht ein einfaches ‚Ja‘ oder ‚Nein‘. Mehr brauche ich nicht!
Tiefen und Höhen
Josie
36 32-49 Minuten 0 Kommentare
Tiefen und Höhen
Zugriffe gesamt: 4484
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.