Timo - Kapitel 11

Das Polarlicht

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Timo - Kapitel 11

Timo - Kapitel 11

Gero Hard

Die Tanne und das Wohnzimmer zu schmücken ist wie das vorweggenommene Highlight zu Weihnachten. Bis zur Arbeitshöhe von Emma und Peter erstrahlt der Baum in einem ‚k‘ Design. Die Kugeln bunt gemischt, das Lametta in dicken Klumpen einfach so in die Äste geworfen. Ich befürchte, Julchen und ich müssen da noch etwas nacharbeiten, bevor wir die Pakete unter die Zweige legen.

Ich stürze mich derweil ins Getümmel der gestressten Menschen. Manche schieben als Pärchen sogar zwei volle Einkaufswagen vor sich her. Unfassbar.

Wenn der Baum fertig ist, wird es Mittag sein. Dann staubsaugen, weil überall Lametta herumliegt. Julia wischt noch mal alles staubfrei, richtet die bunten Teller mit den Keksen, Nüssen und Süßigkeiten, platziert die Schokoweihnachtsmänner, hängt die roten Weihnachtssocken an den Kamin.

Die Ente wird vorbereitet, Kartoffeln geschält, Rotkohl abgeschmeckt. Oh man, die Julia! Wieviel Mühe sie sich macht. Sie wirkt gestresst, manchmal genervt, wenn Emma wieder eine ihrer Fragen stellt oder ich sie von hinten umarme, um ihr ein Küsschen zu geben oder ihr in einem unbeobachteten Moment ihre herrlichen Kuppeln zu streicheln.

Bei all diesem Getue und Gerödel macht es irgendwann ‚Zack‘ und es ist der 24.Dezember. Nachmittags, alles ist fertig, alles duftet herrlich nach Glühwein und irgendwie nach Weihnachten. Wie Weihnachten eben riecht, eigentümlich, nach Marzipan, Mandeln und Vanille. Man muss das Zeug nicht mal zu Hause haben und trotzdem bildet man sich den Duft ein. Das Gehirn macht das, weil es einfach dazu gehört. Vielleicht liegt es an den Orangenschalen, die zum Trocknen auf der Heizung liegen und den Raum mit ihrem Duft füllen.

Und wenn dann alles fertig ist, man sich etwas Festliches angezogen hat und nur noch die Weihnachtsbeleuchtung die besondere Stimmung verbreitet, dann passiert etwas ganz Unglaubliches.

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