Das war die Ansage, die Julia den Geschwistern völlig unvorbereitet um die Ohren schlug, nachdem sie in unser Bett gesprungen waren. Starker Tobak, wie ich fand und wahrscheinlich hätte ich es etwas kindgerechter formuliert. Aber nun war es raus.
Eben noch toben die Zwerge auf dem Bett herum und nun sitzen sie wie in Schockstarre zwischen uns. Ihre Augen wandern unruhig zwischen uns herum. Ich bin mir nicht sicher, ob sie sich nun freuen oder doch eher erschrocken sind. Peter fasst sich als erster: „Ändert sich dann was für uns?“
„Nein Peter, ihr werdet weiter ‚Meier’ heißen, vorerst jedenfalls und Julia hat schon gesagt, dass sie dann gerne Schüttler heißen möchte. Aber sonst bleibt für euch alles beim Alten.“
„Können wir dann auch Papa zu dir sagen?“ Emma ist in meinen Arm gekrabbelt und sieht mich erwartungsvoll an.
„Wenn ihr das gerne möchtet, dann dürft ihr auch gerne Papa zu mir sagen. Aber ich weiß nicht, wie euer Vater das findet.“
„Der weiß das doch nicht. Außerdem ist der nicht mein Papa“, sagt Peter. „Meiner auch nicht“, bestimmt Emma.
Julia hat sich aufrecht ins Bett gesetzt und hält sich die Bettdecke vor ihre nackten Brüste. „Bitte ihr beiden. Ich brauche euer Ok, sonst kann ich Timo nicht heiraten.“
„Mama, äähhmm Oma, wir sind doch alle glücklich, so wie es jetzt ist. Aber wenn es dir wirklich wichtig ist, dann darfst du Timo natürlich heiraten.“ Ich bin gerade unfassbar stolz auf den kleinen Kerl. Wie erwachsen er ist. Ganz allein hat er das entschieden, ohne die Zustimmung seiner Schwester abzuwarten. Ich kann sehen, dass Julia ein Stein vom Herzen fällt. Emma nimmt das total easy. Sie hat ihre Fröhlichkeit zurück, die sie eben für einen Augenblick verloren hatte. Und Peter sieht erst seine Oma an, dann mich und fällt uns dann plötzlich wie aus dem Nichts um den Hals.
Der Tag auf dem Schiff ist alles andere als langweilig.
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