XII. 21.Dezember und endlich Feierabend. Mit bester Laune und einigen Geschenken im Gepäck, schlage ich die Tür zu meinem Zimmer in Magdeburg zu. Wie von selbst formen sich meine Lippen und pfeifen „Jingle Bells“.
Ich kann es kaum erwarten die Haustür des Hauses aufzuschließen, dass wir alle zusammen schon Ende November begonnen hatten zu schmücken. Festlich, mit einem beleuchteten Weihnachtsmann und einem Schlitten im Vorgarten, aufgesprühten Kunstschneesternen an den Fenstern, Wichtel auf Tannenzweigen auf dem Flur und eine Unzahl an Kerzen, Lichterketten und Schmuck im Wohnzimmer. Die kleinen Lichter verbreiten eine festliche Stimmung, ein gemütliches Licht und ein heimeliges Wohngefühl. Endlich kommt das Kaminholz zum Einsatz, dass seit Jahren hinterm Haus in einem riesigen Stapel vor sich hin trocknet.
Die Schicht ging lang und die Autobahn war erschreckend glatt. Ich musste langsam fahren und kam auch nicht besonders gut voran, weil es zu allem Überfluss ein dichtes Schneetreiben gab. Für die knapp 71 Kilometer, für die ich sonst etwa eine Stunde brauche, bin ich heute fast zweidreiviertel Stunden unterwegs.
Die Kinder schlafen schon, als ich müde und ausgelaugt ins Wohnzimmer komme. Julia steht auf, kommt auf mich zu und umarmt mich, wie sie es immer tut, wenn ich nach Hause komme. „Du siehst müde mein Liebling, alles ok?“
„War ein harter Tag. Und dann noch die Autobahn, es war übelst glatt da draußen“
„Geh doch eben duschen, ich mach dir kurz dein Essen warm und dann werde ich dich massieren, was hältst du
davon?“
„Das klingt fast zu schön um wahr zu sein.“
Die Aussicht auf eine entspannende Massage treibt mich an. Die Dusche wirkt Wunder, das heiße Wasser färbt meine Haut zartrosa.
Auf dem Tisch erwartet mich ein Teller heißer Erbsensuppe mit zwei Würstchen darin. Hatte ich schon erwähnt, dass Julia eine tolle Köchin ist.
Heinz war ein Glückspilz, diese Frau für sich gewonnen zu haben. Und mit ihr durfte er eine wunderbare Tochter zeugen und großziehen. Und jetzt bin ich der Glückliche, der von dieser Gottesschöpfung umsorgt wird. Nur Kinder werden wir wohl keine eigenen haben, darüber sind wir uns einig. Aber dafür habe ich Emma und Peter, die mich längst als ihren neuen Papa angenommen haben.
Während ich esse, legt Julchen eine dicke Decke auf die Couch und ein Badetuch darüber. Das Massageöl wandert für eine halbe Minute in die Mikrowelle. Dann zieht sie sich bis auf die Unterwäsche aus und wartet geduldig, bis ich aufgegessen und den Teller in die Spüle gebracht habe. „Los mein Held, nackig machen und hinlegen!“
Ich weiß, was kommen wird. Es ist nicht das erste Mal, dass wir uns gegenseitig massieren. Und meistens endet es in einem wilden Stellungskrieg. Das warme Öl, die warmen, zärtlichen Hände, die Stimmung, das alles bringt uns mehr als nur in Stimmung. Und es dauert nie lange, bis wir die Massage auf die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale beschränken.
Ich spüre, wie die warmen Tropfen meine Haut berühren, wie sie sie sorgfältig verreibt, mit sanftem Druck, bis mein ganzer Rücken rot ist. Ihre Finger streichen über meine Flanken, wandern über meinen Po. Sie fährt durch meine Poritze, sucht nach meinem Sack, findet ihn.
Es geht los, längst ist sie feucht, wahrscheinlich sogar nass. Ihr BH liegt plötzlich neben mir. Ich sehe ihn aus den Augenwinkeln, gleich neben ihrem Höschen, das sie schon vor Minuten dort fallen ließ. Sie ist nackt, genau wie ich und sie ist geil. Sie reibt mit ihren Titten über meinen glatten Rücken, ihre Nippel kratzen über meine Haut. Ich spüre ihr Schambein, wie es über meine Arschbacken gleitet. Sie muss sich auch eingeölt haben, wie geil ist das denn bitte? Mit einem Knie schiebt sie meine Schenkel auseinander. Eine Hand schließt sich um meine Kronjuwelen, spielt mit ihnen, schiebt sie in meinem Sack herum, wie Mozzarella in dem Plastiktütchen.
Ich drehe mich um, muss sie sehen. Sie lächelt, als mein Schwanz stocksteif in die Luft zeigt. Zwei oder dreimal wichst sie mich, dann schiebt sie ihren Oberkörper über mich, küsst mich. Gleitet hinunter, bis meine Rute im Tal zwischen ihren Glocken liegt. Ihre Möpse spielen mit meinem Rohr. Ein astreiner Tittenfick, nur, dass wir übereinander liegen. „Na mein Schatz, wie gefällt dir das, entspannst du auch schön?“, säuselt sie verführerisch.
Ich darf mich nicht bewegen, fest drückt sie meine Hände auf den Boden. Sie gleitet auf mir herum, vor, zurück, hin und her. Mal darf ich ihre Zipfel saugen, ein anderes Mal ihre Möpse kneten. „Ich will dich ficken“, verrate ich ihr. „Ich will auch, dass du mich fickst. Heute will ich es hart und tief“, antwortet sie lüstern.
Allerdings ist sie es, die auf mir liegt und die Spielregeln vorgibt. Sie fasst mich nicht an. Dazu müsste sie meine Hände loslassen und würde Gefahr laufen, dass ich sie abwerfen und mich auf sie stürzen würde.
Mit geschickten Bewegungen versucht sie, mich einzufädeln, bis ich ihr heißes Fleisch teilen kann. Die Wülste ihrer Grotte empfangen mich, geben nach und lassen mich in das feuchte Bett eindringen.
„Und jetzt besorg‘s mir, du geiler Hengst“, bettelt sie. Hart lässt sie sich auf meinen Ständer fallen. „Das mach ich gerne, meine geile Stute.“
Ein wildes Gerangel beginnt. Mit harten Stößen ramme ich ihr mein Schwert tief ins Heft. Sie stöhnt, kneift sich selbst in ihre Boobies. Julia quält sich selbst, will Schmerzen. Es muss ihr auch etwas wehtun, wenn ich wie entfesselt in sie bohre. Viel zu hart, als dass es gut für uns wäre. Julchen hatte schon einen ersten Orgasmus, der die schlanke Frau ordentlich durchgeschüttelt hat. Rötlich schimmert ihr Körper im schummerigen Licht der gedimmten Deckenbeleuchtung. „Ich will, dass du mir auf die Titten spritzt, markiere mich“, stöhnt sie wohlwissend, dass ich es nicht mehr lange halten kann. Die Woche Enthaltsamkeit fordert ihren Preis. Meine Kastanien sind überreif. Julia wird laut, ihr Unterleib zuckt, der Oberkörper windet sich im Lusttaumel, ihre Brüste zittern. Sie kommt, brutal, hart und gewaltig. Mit einem letzten Ruck reiße ich mich aus ihrem Körper. Ein paar letzte Striche mit Fräulein Faust, dann spritze ich ab. Mit langen Strahlen schießt es über ihren Körper, trifft sie an der Stirn, ein Kleks verfängt sich in ihren Locken, verziert ihre Kugeln und ein letzter dicker Tropfen füllt ihren Bauchnabel. Ja, ich habe sie markiert, reichlich eingesaut habe ich sie.
„Danke, mein Liebling.“ haucht sie völlig außer Atem. „Wofür?“, frage ich. „Für den unfassbar geilen Fick und deine überaus reichlich vorhandene Bodylotion. Aber vor allem dafür, dass du da bist.“
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Der 22.Dezember ist geprägt von einem langen Spaziergang. Hinter uns schleift ein Schlitten seine rostigen Kufen sauber. In dieser Stadt muss es doch einen passenden Weihnachtsbaum für uns geben, den wir auf dem Schlitten mit nach Hause nehmen können. Es ist der erste Baum seit fünf Jahren, der in meinem Wohnzimmer stehen wird. Julia hatte immer einen, hat sie mir verraten. Für die Familie sowieso und später auch nur für die Kinder, um Weihnachten den besonderen Glanz zu verleihen.
Ein Baum aus der Region soll es sein, möglichst frisch, damit er nicht schon Übermorgen seine Nadeln verliert. Am besten eine von den wunderschön gleichmäßig gewachsenen Nordmanntannen, die nicht so entsetzlich stechen.
Das Schmücken soll letztlich ein kindgerechtes Familienprojekt werden und nicht mit einem Arztbesuch für zerstochene Hände enden. So will es das Schüttlersche Gesetz. Das habe ich zwar gerade erst erfunden, aber ich finde es gut, das neue Gesetz und so passend. Eine neue Tradition ist geboren.
Wir finden ein passendes Bäumchen, wenn man denn von einem Bäumchen sprechen kann, weil die Spitze die 2,60m-Marke überragt. Ok, unten herum muss die Tanne noch etwas freigeschnitten werden, denn irgendwo müssen ja die
Geschenke liegen.
Ich kann mich an eine Weihnachtsgeschichte der besonderen Art erinnern. Es war Ulrike, die mich im Wohnzimmer in
einer engen Korsage empfing. Sinnigerweise war die knallrot gearbeitet und zusätzlich hatte sie sich ein kleines Stoffgeweih auf den Kopf gesetzt. Ich weiß noch genau, dass es nicht lange dauerte, bis sie auf Knien und ich tief von hinten in sie eingedrungen war. Doggystyle war also das Thema. Jedenfalls bemerkten wir in unserer Erregung kaum, wie sich immer mehr verdammte Nadeln in unsere Knie bohrten. Später, als ich auf dem Rücken lag und Ulrike mir den Lebenssaft aus den Klöten ritt, merkte ich sehr genau, wie die spitzen Dinger in meiner Haut stecken blieben. Wir hatten beide unsere Höhepunkte erlebt, aber danach war dann doch eine ausgiebige Behandlung mit Wund- und Heilsalbe nötig. Das tat dem Spaß, den wir erlebt hatten, keinen Abbruch und wir lachten noch tagelang später herzhaft darüber.
Wir stellen den Baum auf, vor einem Teil der Terrassentür, wo er nicht stört und wir gleichzeitig die Aussicht in den Garten genießen können, wo einige Eichhörnchen und zurückgebliebene Vögel ihr Unwesen treiben. Weiße Weihnachten? Wohl eher nicht, wie die letzten Jahre auch. Schmuddeliges Dreckwetter, geradezu gemacht für eine gemütliche Runde auf der Couch. Schade eigentlich. Es tut mir vor allem für die Kinder leid, denn Julchen und ich würden uns die Zeit schon zu vertreiben wissen. Aber wie schön wäre doch, zusammen eine Schneeballschlacht zu machen oder rodeln zu gehen, noch besser einen Schneemann im Garten zu bauen. Mit einer roten Wurzel als Nase, zwei Kohlen als Augen und einem alten Kochtopf als Mütze. Nur einen dieser alten Reisigbesen habe ich nicht. Aber es würde bestimmt auch ohne gehen.
Die Geschwister sind ziemlich geschafft. Das Abendessen geht grad noch so, danach fallen ihnen auf der Couch schon die Augen zu und schlafen fast ein. Und die Aussicht, morgen den Baum zu schmücken, lässt sie beinahe blitzartig ins Bett fliegen. Genau wie Julchen und mich, die wir mittlerweile ein ganz normales Pärchen sind. Wir müssen nicht mehr jeden Tag miteinander schlafen, um glücklich zu sein. Uns reicht es, nahe beieinanderzuliegen, zu schmusen oder zu knuddeln. So ist es auch heute Abend. Eine nette Serie im TV, eine angenehme Wärme im Schlafzimmer und eine kuschelige Stellung beim Fernsehen, bis wir beide müde sind und einschlafen.
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Der 23. Dezember läuft bei uns genauso, wie bei vielen anderen auch. Schon völlig panisch aus dem Bett gesprungen, dass schreckliche Gefühl im Kopf, nicht mehr alles bis zum Fest erledigen zu können. Die letzten Einkäufe in hoffnungslos überfüllten Supermärkten. Es ist wohl doch nicht nur Weihnachten, sondern vielleicht droht ein Atomkrieg, der Hamsterkäufe zwingend nötig macht und ich habe das einfach nur nicht mitbekommen?
Wir brauchen nicht mehr viel, das meiste liegt schon tiefgekühlt in der Truhe, aber ein paar Kleinigkeiten fehlen dann doch noch.
Sogar der sonst übliche Guten-Morgen-Kuss ist heute in Vergessenheit geraten. So weit ist es mit uns schon gekommen. Vor drei Monaten wäre mir das niemals passiert. Für kein Geld der Welt hätte ich das versäumen wollen. Und nun kommt so ein fettleibiger Typ in seiner roten Kutte, thronend auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten, der auch noch fliegen kann. Pfff, wer’s glaubt…
Ganz schön dreist von dem Herrn, meinen Tagesablauf so durcheinanderzubringen. Na warte, alter Mann.
Die ToDo-Liste bis morgen Nachmittag ist unendlich. Was Einbildung ist, weil geschickte Arbeitsteilung daraus kein Problem macht.
Ich mache erst die Lichterketten an den Baum, das Schmücken machen dann die Kinder und Julia.
Die Tanne und das Wohnzimmer zu schmücken ist wie das vorweggenommene Highlight zu Weihnachten. Bis zur Arbeitshöhe von Emma und Peter erstrahlt der Baum in einem ‚k‘ Design. Die Kugeln bunt gemischt, das Lametta in dicken Klumpen einfach so in die Äste geworfen. Ich befürchte, Julchen und ich müssen da noch etwas nacharbeiten, bevor wir die Pakete unter die Zweige legen.
Ich stürze mich derweil ins Getümmel der gestressten Menschen. Manche schieben als Pärchen sogar zwei volle Einkaufswagen vor sich her. Unfassbar.
Wenn der Baum fertig ist, wird es Mittag sein. Dann staubsaugen, weil überall Lametta herumliegt. Julia wischt noch mal alles staubfrei, richtet die bunten Teller mit den Keksen, Nüssen und Süßigkeiten, platziert die Schokoweihnachtsmänner, hängt die roten Weihnachtssocken an den Kamin.
Die Ente wird vorbereitet, Kartoffeln geschält, Rotkohl abgeschmeckt. Oh man, die Julia! Wieviel Mühe sie sich macht. Sie wirkt gestresst, manchmal genervt, wenn Emma wieder eine ihrer Fragen stellt oder ich sie von hinten umarme, um ihr ein Küsschen zu geben oder ihr in einem unbeobachteten Moment ihre herrlichen Kuppeln zu streicheln.
Bei all diesem Getue und Gerödel macht es irgendwann ‚Zack‘ und es ist der 24.Dezember. Nachmittags, alles ist fertig, alles duftet herrlich nach Glühwein und irgendwie nach Weihnachten. Wie Weihnachten eben riecht, eigentümlich, nach Marzipan, Mandeln und Vanille. Man muss das Zeug nicht mal zu Hause haben und trotzdem bildet man sich den Duft ein. Das Gehirn macht das, weil es einfach dazu gehört. Vielleicht liegt es an den Orangenschalen, die zum Trocknen auf der Heizung liegen und den Raum mit ihrem Duft füllen.
Und wenn dann alles fertig ist, man sich etwas Festliches angezogen hat und nur noch die Weihnachtsbeleuchtung die besondere Stimmung verbreitet, dann passiert etwas ganz Unglaubliches. Eine andächtige, feierliche Stille ist plötzlich im ganzen Raum, eine besondere Atmosphäre. Ist das der Zauber von Weihnachten? Das ruhige, besinnliche? Woher kommt das Gefühl, das sich, ohne dass man es wollen würde, in einem ausbreitet.
Ich sitze im Sessel, Julia auf meinem Schoß. Sie hat sich in meinen Armen an mich gelehnt. Zusammen beobachten wir die Geschwister, die völlig nervös wie aufgedreht herumlaufen, weil sie die Bescherung nicht mehr erwarten können. Draußen ist es von uns unbemerkt dunkel geworden. Ein paar einzelne Schneeflocken fallen, getrieben vom Wind, der
mühelos mit ihnen spielt. Regentropfen klopfen an die Wohnzimmerjalousien. Es klingt ungemütlich, ganz im
Gegensatz zu unserem Wohnzimmer.
Ich lasse es mir nicht nehmen, eine Weihnachtsgeschichte vorzulesen. Zum Abschluss wenigstens ein Lied, das muss sein. Auch das ist eine alte Schüttlersche Tradition, diese allerdings eingeführt von meinen Eltern, als ich noch ein kleiner Junge war. Meine Mutter hatte immer darauf bestanden und sich das auch nie nehmen lassen, egal wie genervt entweder ich oder mein Vater geguckt haben.
Die Bescherung ist ein voller Erfolg. Was auch sonst. Geschenke kommen doch immer gut an, oder? Haben wir als Kinder nicht auch immer mit glänzenden Augen vor unseren Spielsachen gesessen? Und warum sollte es Peter und Emma anders gehen? Die beiden sitzen auf dem warmen Boden und sind mit den Legos, Puppen und was sonst noch allem, beschäftigt. Mein neuer Pullover liegt zusammen mit dem SOS-Geschenk von Julia brav gefaltet auf dem Boden unterm Baum. SOS-Geschenk? Ach so, das ist die Abkürzung für Schlips-Oberhemd-Socken.
Julia sitzt wieder auf meinem Schoß. Aber anders als vorhin, vor der Bescherung, hat sie ihr Gesicht in meiner Halsbeuge vergraben. Sie kann sich kaum beruhigen.
Peter hatte ihr den Umschlag gegeben, den, mit der roten Schleife und dem geprägten Siegel auf der Rückseite. Verunsichert hatte sie mich angesehen. Vielleicht auch ein bisschen enttäuscht, weil sie wohl auch mit einem größerem Sachgeschenk gerechnet hatte. Erst hatte ich sie etwas verständnislos angesehen. Denn die feine Silberkette fand ich schon schick und das schwarze Spitzenset, bestehend aus einem Halbschalen-BH und einem im Schritt offenem Slip, hatte ihr auch ein verschmitztes Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Und dann entdeckte Peter den besagten Umschlag. „Hier Omi, auf diesem steht noch dein Name drauf.“
Ich hatte ihn extra ein klein wenig weiter unter den Baum geschoben, versteckt hinter einem kleinen Päckchen für eines der Kinder.
Julia war sofort klar, dass es nur etwas von mir sein konnte und sie vermutete wohl zurecht etwas darin, was sie ziemlich aus der Bahn werfen würde. Sofort sah ich mich darin bestätigt, dass es gut war, den doch auffälligen Umschlag der TUI Cruises gegen einen neutralen auszutauschen. Mit zittrigen Fingern und ängstlichem Blick fummelt sie Schleife und Siegel auf, zerrt an der Klebestelle, bis diese widerwillig nachgibt, entnimmt das bunte Papier, entfaltet es mit zittrigen Händen … und liest:
„Sehr geehrter Herr Schüttler,
sehr geehrte Frau Berger,
wir freuen uns, sie am 28.12. zusammen mit ihren Kindern Emma und Peter an Bord unseres Clubschiffes „Mein Schiff 2“ bis spätestens um 12.00 Uhr begrüßen zu dürfen. Es erwartet Sie eine 4- tägige Schiffsreise über den Jahreswechsel durch die Fjorde Norwegens und Finnlands. Genießen Sie das einmalige Spektakel am Himmel, lassen Sie sich verzaubern vom Polarlicht…“
Die Buchungsbestätigung ging noch weiter, hatte sogar eine zweite Seite mit dem Reiseplan und Programm, aber Julia konnte einfach nicht mehr weiterlesen. Dicke Tränen ließen die Buchstaben auf dem Papier unscharf werden. Sie wechselte ihre Position. Eben noch saß sie quer auf meinen Oberschenkeln, jetzt hatte sie mir ihre Front zugedreht und je ein Knie rechts und links an meinem Becken vorbeigeschoben. Ihre Arme umklammerten mich um den Hals herum, fast ein wenig zu fest. „Du bist so unvernünftig, das ist doch fürchterlich teuer“, weint sie mir in die Schulter.
„Ja, mein Engel, das ist es. Aber ich finde, wir haben einen Urlaub verdient. Kennst du die Fjorde?“
„Nein, mein Liebling, ich war noch nie so hoch im Norden.“
„Ich auch nicht, dann werden wir eine schöne Zeit haben.“
Die Szene ist für die Kinder ein kleiner Schock, sie lassen alles stehen und liegen und klammern sich an ihre Omi, die immer noch bei mir auf dem Oberkörper liegt. „Alles ok mit dir Omi? Hast du Schmerzen?“
„Nein meine Schätze, ich habe keine Schmerzen. Timo hat uns allen eine Schiffsreise geschenkt und das macht mich so glücklich, dass ich weinen muss.“
Diese Information sorgt den Rest des Abends für reichlich Gesprächsstoff. Wann, wohin, wie lange, von wo geht’s los, wann sind wir wieder hier, und, und, und! …
Eben noch die Spannung, was denn wohl in den Paketen versteckt ist und jetzt die Aufregung, Spannung und Vorfreude auf die Reise. Es reißt nicht ab im Hause Schüttler.
Ein Spaziergang durch die kalte Winterluft war nötig, den Kopf etwas freizubekommen und die Kinder zu beruhigen.
Irgendwann ist dann auch bei uns Feierabend. Die nächsten Tage wird gepackt und alles organisiert. Aber jetzt liegen wir im Bett. Julia hat sich nicht erst die Mühe gemacht, ein Nachthemd anzuziehen. Und als ich in meiner Boxershorts ins Bett krabbeln wollte, wedelte sie gleich mit dem gestreckten Zeigefinger hin und her. Leichtes Kopfschütteln zeigte, dass Schlafbekleidung heute Abend wohl nicht die richtige Wahl ist.
Wir sind also nackt und Julia hat sich nicht lange Zeit gelassen. Überfallartig macht sie sich über meine Nippel her, küsst sie, beißt in sie hinein. Streicheleinheiten an den richtigen Stellen lassen uns bald bereit werden.
„Schatz“, flüstert sie, „darf ich es heute ganz sanft haben?“
Sie liegt seitlich mit dem Rücken zu mir und hebt das obere Bein an. Sie will mich von hinten. Eine schöne Stellung, in der wir uns zwar nicht küssen, aber wunderbar streicheln können. Langsam aber fordernd spalte ihr ihren Kelch. Der Anfang einer gefühlvollen Vereinigung, die nach endlosen Minuten in krampfartigen Höhepunkten endet.
XIII. Nach langer Anfahrt, aufwendigem einchecken, Kabine suchen und beziehen, ist es ist spät geworden im Fjord. Das blöde Begrüßungs-Dinner hatte länger gedauert, als es meiner Meinung nach nötig getan hätte. Aber die Reederei hatte keine Kosten und Mühen gescheut und die Crew hatte sich alle erdenkliche Mühe gegeben, aus diesem Abend etwas Besonderes, etwas Unvergessliches werden zu lassen. Die Atmosphäre traumhaft schön, die leise, klassische Musik im Hintergrund, das glitzernde Licht der Kronleuchter, die schmucken Uniformen der Besatzung und nicht zuletzt die leckeren Kompositionen aus der Bordküche, die unsere Gaumen verwöhnten. Die Krönung bildeten die sprühenden Fontänen auf den Eisbomben, die einen unvergleichlichen Glanz in die Augen der Kinder zauberte.
Unterm Tisch hatte Julia so oft es ging meine Hand gedrückt, überwältigt von dem, was hier auf sie einprasselte.
Ich gönnte unserer kleinen Familie jeden Augenblick. Jeden neue Eindruck saugten wir wie ein trockener Schwamm in uns auf. Dieser Abend gehört zu den Ereignissen, über die man auch in zehn Jahren noch überwältigt schwärmt.
Todmüde fallen Peter und Emma in ihre Kojen, wo sie, eingelullt vom sonoren Brummen der Schiffsdiesel, in Sekunden eingeschlafen sind. „Bringst du die Kinder ins Bett? Ich möchte mir an Deck noch ein wenig die Beine vertreten“, hatte Julia gesagt, nachdem sie mich nach dem Essen, vor unseren Kabinen sanft geküsst hatte.
Diesem Abend wohnt ein merkwürdiger Zauber inne. Tief im Inneren weiß ich, dass es genau der Abend ist, auf den ich gewartet habe. Instinktiv war mir klar, es würde keinen besseren Abend geben …!
Leise nehme ich meine dicke Winterjacke aus dem Schrank. Die Kinder würden tief und fest schlafen, zumindest für die nächsten Stunden waren sie außer Gefecht gesetzt, dessen konnte ich mir sicher sein.
Ich möchte schnell zu ihr, der Frau, die längst viel mehr für mich geworden war, als nur meine Freundin oder meine Geliebte. Julia und ich verkörpern den jeweils perfekten Gegenpart, ergänzen uns großartig in allem, stärken uns in schwierigen Entscheidungen, sind da, wenn wir einander brauchen. Julia und ich, das ist wie Adam und Eva, Dick und Doof, Yin und Yang, wie ein Reißverschluss, bei dem die Zähne zusammengefasst für eine geschlossene Einheit sorgen. Ohne einander sind wir nichts, aber miteinander sind wir unschlagbar.
Ich öffne die Tür zum Achterdeck. Kalter, schneidender Wind wischt mir über das Gesicht und lässt meinen Atem zu kleinen Kristallen gefrieren. Um mich herum ein beeindruckendes Schauspiel, dass mich wie angewurzelt in der geöffneten Tür stehen lässt. Neonfarbene Wolken fahren ineinander, vermischen ihre Farben. Helles Gelb vermischt sich mit leuchtendem Blau und wird zu schillerndem Grün. Dort etwas Purpur, dahinter ein waberndes Rosa.
Tausend verschiedene Bilder formen sich am Himmel. Das Nordlicht, von dem eine Sage behauptet, dass dort die Seelen der Toten ihre Ruhe gefunden haben oder die getöteten Streitwagenfahrer der alten Römer ihre letzten Rennen austragen. Wikinger, Eskimos …, jedes nordische Volk überliefert seit Menschengedenken ihre eigenen Geschichten zu diesem Lichterzauber.
Es sind zu viele Bilder, als dass man sich jedes einzelne einprägen könnte. Unermüdlich verändert das Licht seine Farben und Formen, an dem ansonsten sternenklaren Himmel. Stundenlang könnte ich zusehen, ohne dass es mich langweilen würde.
Am Heck steht sie, meine Julia, ebenso fasziniert von dem Lichtspiel, gedankenversunken lehnt sie an der Reling. Fest zieht sie den Mantel an ihrem Kragen zu. Wie schön sich ihre dunkle Silhouette vom bunten Hintergrund abhebt. Wie, als wäre die Gestalt als schwarzer Umriss von der Natur dorthin gemalt worden, extra für mich, wunderschön und stimmig. Ein Anblick, der sich wie ein Stück Glut in mein Gehirn brennt.
Ich nähere mich ihr, langsam, will sie nicht erschrecken, rausreißen aus diesem andächtigen Moment. Und dennoch zuckt sie zusammen, als ich meine Arme um ihren Körper schlinge. Sie spürt instinktiv, dass ich es bin, der sie wärmend in die Arme geschlossen hat. Sie muss nicht mehr hinsehen, um sich zu vergewissern. Sie kennt meinen Geruch, weiß, wie ich sie berühre. Eng schmiegt sie sich an mich, so dass wir uns gegenseitig wärmen können. „Ist das nicht wunderschön mein Liebling?“, fragt sie mich überwältigt. „Ja, das ist es. So etwas Beeindruckendes habe ich noch nie gesehen“, antworte ich leise. Mit sanften Küssen verwöhne ich ihren Nacken, knabbere an ihren Ohrläppchen.
Minutenlang lassen wir die Bilder auf uns wirken, versinken in den Emotionen, die uns jetzt die Augen feucht werden lassen.
Meine rechte Hand schiebt sich in meine Jackentasche. Zur Faust geballt, will sie sich aufwärmen. Die Hand nutzt den Augenblick und tastet. Ja, das kleine Kästchen, das ich kurz vor Weihnachten heimlich vom Juwelier abholte, habe ich nicht vergessen. Ich bin aufgeregt, nervös. Ist es der richtige Moment, der richtige Ort, der richtige Hintergrund, finde ich die richtigen Worte, die ich bestimmt hundertmal heimlich vorm Spiegel geübt habe?
Sanft drehe ich dieses wunderbare Wesen zu mir herum. Zwinge sie, sich von dem Schauspiel am Himmel abzuwenden und mich anzusehen. Die Hand, sie kommt aus meiner Tasche, festumschlossen das kleine Kästchen. Die Hand ist jetzt warm genug, um es mit aller Kraft festzuhalten und ihr entgegenzustrecken.
Längst bin ich auf mein Knie gefallen. Die andere, kalte Hand, öffnet die samtumhüllte Schachtel.
„Julia Berger, vor fünf Monaten durfte ich dein Herz berühren. Ich musste es sogar, um dich am Leben zu erhalten. Danach hast du mich nicht mehr losgelassen. Im Gegenteil, du hast mich berührt und mir mein Herz gestohlen.
Längst weiß ich, dass du die Einzige bist, der ich es sowieso schenken würde. Julia Berger, ich möchte keine Minute mehr ohne dich und die Kinder leben, möchtest du meine Frau werden?“
Julia starrt den Ring an, der sogar in der Dämmerung des Polarlichtes ein wenig funkelt. Ein schmaler Ring aus Gelbgold, versehen mit einem kleinen Diamantsplitter. Nicht zu protzig für ihre feingliedrigen Finger.
Sie zieht mich an den Ellenbogen wieder nach oben und hält mir ihre linke Hand hin, sie zittert. Julia sieht mich an. Ihre Augen nass von salzigen Tränen, ohne Stimme, denn ein dicker Kloß belegt ihre Stimmbänder. Für einen kurzen Augenblick knicken ihre Knie ein. Jetzt nur nicht ohnmächtig werden, mein Schatz!
Ich nehme den Ring aus der Schatulle und schiebe ihn über den Ringfinger. Am Ende angekommen, betrachtet sie den Schmuck an den gestreckten Fingern. Dann sieht sie mich wieder an, bis sie mir wie angestoßen um den Hals fällt.
Ich muss kurz an der Reling nach meinem Gleichgewicht suchen, um sie dann fest zu umarmen. „Ist das ein ‚JA‘ mein Engel?“
„Ja, mein Schatz, das ist es. Ich möchte deine Frau werden. Sehr gern sogar“, weint sie in meine Jacke hinein. „Du bist so ein verrückter, verdammt lieber Kerl, wann hast du dir das alles überlegt?“
„Ach weißt du, das war keine unüberlegte Idee. Wir haben die letzten Wochen viel Zeit damit verbracht uns kennenzulernen. Und mit jedem Tag wurde mir klarer, dass du die Frau bist, mit der ich mein Leben teilen möchte.
Julia du hast eine Art an dir, die es mir unmöglich macht, dich nicht zu lieben, selbst wenn ich mich dagegen wehren wollen würde.“
„Aber es kommt so überraschend für mich. Es ist ein unglaubliches Jahr mit einem traumhaften Abschluss. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.“
„Lass uns reingehen, es ist saukalt, findest du nicht?“
Sie hat ‚ja‘ gesagt, alles richtig gemacht Timo, grinse ich verstohlen in mich hinein. Ein letztes Mal an diesem Abend drehen wir uns zum Polarlicht und küssen uns lange. „Danke Heinz“, sagt sie in Richtung des flackernden Lichtes, schiebt sich unter meine Achsel und klammert sich um meine Hüfte.
„Wie stellst du dir eigentlich die Hochzeit vor und vor allem … wann?“, fragt mich meine Verlobte später in der Kabine. Wir müssen leise sprechen, damit die Kinder nicht wach werden. Schließlich gibt es noch was zu feiern.
„Wenn du möchtest, können wir das gleich hier auf dem Schiff erledigen. Ich war so frech und habe schon mit dem Kapitän gesprochen. Ihm wäre es eine Ehre und Gäste hätten wir auch mehr als genug.“
„Aber ich habe doch kein Kleid … Trauzeugen … die Kinder … nichts ist vorbereitet.“
„Das stimmt nicht ganz mein Schatz. Die nötigen Papiere habe ich aus deinem Stammbuch entführt, Trauzeugen werden der erste Offizier und die Chefstewardess und wir brauchen sowieso nur dicke Jacken, weil ich es gern im Dunkeln unter dem Farbenspiel des Polarlichtes erleben würde. Aber wir können auch in Deutschland, mit deinen
Freundinnen und meinen Kollegen feiern, wenn dir das lieber ist.“
„Wow, du hast an alles gedacht, oder? Was wäre gewesen, wenn ich ‚nein‘ gesagt hätte?“
„Außer, dass ich traurig gewesen wäre, nichts. Noch ist nichts arrangiert.“
„Dann möchte ich mir das bitte noch einen Moment überlegen,
ja?“
Leise krabbeln meine Verlobte und ich ins Bett. ‚Meine Verlobte‘, wie schön sich das anhört und noch schöner ist es, sie so zu nennen. Bald wird sie meine Frau sein, so oder so. Egal ob hier auf dem Schiff oder später in Blankenburg, im Harz. „Ich würde jetzt gern mit dir schlafen, mein Schatz“, flüstere ich meinem Liebling ins Ohr.
„Ja, Timo, das würde ich mir auch wünschen, aber … ach scheiß drauf, wenn wir leise sind …“!
Mit einem gekonnten Schwung sitzt sie auf mir, schiebt sich nach hinten und wirft die Decke über uns. Die Geschwister liegen zwar in der Nachbarkabine und trotzdem möchten wir vor unliebsamen Überraschungen geschützt sein.
Die letzten Monate hat mir mein Schatz sehr oft bewiesen, dass ihr Hinweis, sie würde es oral lieben, nicht nur ein lapidar dahingesagter Spruch war. Julia ist das, was man wohl allgemein als ‚Blasehase‘ bezeichnen kann.
Auch jetzt zögert sie nicht und schnappt sich meinen Samenspender, der fast blitzartig hart ist. Sie lässt ihn auf meinen Bauch zurückklatschen, aber nur um ihre Schnecke in Stellung zu bringen. Flach liegt sie auf meinem Oberkörper, fest in meine Arme geschmiegt und führt sich meinen Penis ein. Mit einem einzigen, harten Schub drückt sie sich auf mich, bis ich tief in ihrem Bauch stecke.
Was dann kommt, ist purer, sinnlicher Sex. Kein vulgäres Ficken, sondern ein gefühlvolles Ineinandergleiten als Zeichen unserer Liebe und gegenseitigen Respekts, als Krönung des Abends. Wir haben alle Zeit der Welt, zelebrieren jeden Stoß, als wäre er ein Geschenk an unsere Körper.
Es gelingt uns nicht immer, aber heute gleiten wir zusammen in eine Welt der Erregung, die uns gleichzeitig kommen lässt. Ich spüre Julias Körper zucken, die Bauchmuskeln, die sich ruckartig zusammenziehen, ihre Beckenbodenmuskeln, die jeden Tropfen aus meinen Hoden melken, während ich mich tief in ihren Unterleib ergieße, so viel, dass sie es nicht halten kann und mit einem kleinen Rinnsal über meinen Hodensack läuft.
„Ich liebe dich, Timo Schüttler, mehr als mein eigenes Leben. Lass es uns tun, hier auf dem Schiff, draußen unter den Sternen. Nimm mich zu deiner Frau, so wie du es dir gewünscht hast. Ich möchte mit Stolz deinen Nachnamen tragen und als deine Ehefrau von diesem Schiff gehen. Nur einen Wunsch hätte ich dann doch … ich möchte es gern um 0.00Uhr an Sylvester machen, dann haben wir zwei Hochzeitstage und werden jedes Jahr mit einem Feuerwerk unseren Ehrentag erleben.“
„Das ist eine super Idee. Ich spreche morgen mit dem Kapitän, er wird sowieso wissen wollen, wie es gelaufen ist.“
Julia steigt aus ihrem festen Sattel und das Sattelhorn gleitet verschrumpelt aus ihrer Sattelkammer. Ein letzter Tropfen sickert zwischen ihren Schamlippen hindurch und seilt sich an einem zähen, langen Schleimfaden ab und tropft auf meinen Bauch. Nicht lange, bis mein Leckermäulchen ihn entdeckt und mit der Zunge aufleckt.
„Du bist immer wieder ein Genuss, mein Liebling und das eben, ein perfektes Schlafmittel, du fickst einfach zu geil. Ich bin schon ganz aufgeregt. Was wohl die Kinder zu der Neuigkeit sagen werden? Hoffentlich sind sie nicht böse!“
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„Peter, Emma, ihr seid jetzt schon große Kinder. Ich bin mehr eure Mutter als eure Omi und Timo ist mehr Vater zu
euch, als eurer leibliche Erzeuger. Ihr sollt wissen, egal was auch immer geschieht, wir werden für euch da sein. Unsere Haustür wird immer für euch offenstehen und wir werden immer ein offenes Ohr für euch haben. Ihr könnt immer und über alles mit uns sprechen. Das gilt für mich genauso wie für Timo. Aber jetzt müssen wir euch etwas Wichtiges erzählen. Wisst ihr, Timo und ich, wir haben uns ganz doll lieb, aber das habt ihr schon gemerkt. Und weil das so ist und weil Timo euch auch ganz doll lieb hat, möchte er, dass wir für immer bei ihm bleiben.
Ich als seine Frau und ihr als seine Kinder, wie eine richtige Familie. Wie findet ihr das?“
Das war die Ansage, die Julia den Geschwistern völlig unvorbereitet um die Ohren schlug, nachdem sie in unser Bett gesprungen waren. Starker Tobak, wie ich fand und wahrscheinlich hätte ich es etwas kindgerechter formuliert. Aber nun war es raus.
Eben noch toben die Zwerge auf dem Bett herum und nun sitzen sie wie in Schockstarre zwischen uns. Ihre Augen wandern unruhig zwischen uns herum. Ich bin mir nicht sicher, ob sie sich nun freuen oder doch eher erschrocken sind. Peter fasst sich als erster: „Ändert sich dann was für uns?“
„Nein Peter, ihr werdet weiter ‚Meier’ heißen, vorerst jedenfalls und Julia hat schon gesagt, dass sie dann gerne Schüttler heißen möchte. Aber sonst bleibt für euch alles beim Alten.“
„Können wir dann auch Papa zu dir sagen?“ Emma ist in meinen Arm gekrabbelt und sieht mich erwartungsvoll an.
„Wenn ihr das gerne möchtet, dann dürft ihr auch gerne Papa zu mir sagen. Aber ich weiß nicht, wie euer Vater das findet.“
„Der weiß das doch nicht. Außerdem ist der nicht mein Papa“, sagt Peter. „Meiner auch nicht“, bestimmt Emma.
Julia hat sich aufrecht ins Bett gesetzt und hält sich die Bettdecke vor ihre nackten Brüste. „Bitte ihr beiden. Ich brauche euer Ok, sonst kann ich Timo nicht heiraten.“
„Mama, äähhmm Oma, wir sind doch alle glücklich, so wie es jetzt ist. Aber wenn es dir wirklich wichtig ist, dann darfst du Timo natürlich heiraten.“ Ich bin gerade unfassbar stolz auf den kleinen Kerl. Wie erwachsen er ist. Ganz allein hat er das entschieden, ohne die Zustimmung seiner Schwester abzuwarten. Ich kann sehen, dass Julia ein Stein vom Herzen fällt. Emma nimmt das total easy. Sie hat ihre Fröhlichkeit zurück, die sie eben für einen Augenblick verloren hatte. Und Peter sieht erst seine Oma an, dann mich und fällt uns dann plötzlich wie aus dem Nichts um den Hals.
Der Tag auf dem Schiff ist alles andere als langweilig. Überall gibt es Programm, Spiele, Fitness, Musik und Tanz, man kann einkaufen, an Deck spazieren gehen. Aber unser wichtigstes Date haben wir als Familie heute beim Kapitän. Wir mussten einen der Stewards bitten, uns einen Termin zu besorgen.
Natürlich wollte der Schiffsführer mehr über uns erfahren, um eine entsprechende Trauansprache zu verfassen. Fast zwei Stunden saßen wir zusammen und haben alle Details besprochen. Sylvester, 0.00 Uhr, fand er eine außergewöhnliche, aber grandiose Idee. Morgen Abend also wird es so weit sein, dann werden mein Julchen und ich Mann und Frau sein.
Der Tag schleicht dahin, während unsere Anspannung steigt. Noch nie vorher war ich so aufgeregt wie jetzt. Nicht mal bei der Hochzeit mit Ulrike. Julchen geht es genauso. Sie ist schon blass geworden und hat ständig kalte Hände. Ihr Lächeln sieht etwas gequält aus. Aber nicht, weil sie zweifelt, sondern weil sie die innere Spannung aufwühlt. Das ganze Programm auf dem Schiff schafft es nicht uns abzulenken. Nur die Kinder sind begeistert. So wie ich die kleine Bande kennengelernt habe, ist das auch nicht besonders schwierig.
Der Kapitän hatte uns angeboten, Emma und Peter den Tag über unter Aufsicht einer der Angestellten zu lassen, damit wir etwas Zeit für uns hätten.
Wir haben gevögelt, als gäbe es kein Morgen mehr. Logisch, oder? Einen Tag ohne Risiko, bei der schönsten Nebensache der Welt gestört werden zu können. Über zwei Stunden ging das, mit kleinen Unterbrechungen natürlich. Keine blaue Pille hätte mich länger durchhalten lassen können. Bei meinem letzten Abgang kam nur noch die berühmte ‚heiße Luft‘. Julia‘s Muschel war knallrot und geschwollen, ihre inneren Schamlippen wund und blutunterlaufen. Nicht, weil uns möglicherweise langweilig gewesen oder wir sexuell ausgehungert wären. Nein, die Anspannung und Aufregung haben uns hemmungslos wie Tiere übereinander herfallen lassen. Wir haben gefickt, bis es wehtat. Und das meine ich nicht nur im übertragenen Sinne, uns tat wirklich alles weh. Ihre Vulva, meine Eier, einfach alles.
Aber geil war es, befreit, ohne das Risiko von den Kindern überrascht werden zu können. Noch nie habe ich mein Julchen solche Laute ausstoßen hören. Wir waren so erschöpft, dass wir danach noch eine Stunde fest geschlafen hatten.
Beim Abendessen hat der Kapitän dann angesagt, dass es um Mitternacht auf dem Achterdeck eine Überraschung geben würde und die Besatzung, sowie alle Neugierigen herzlich einladen sind, daran teilzunehmen.
Am Ende waren es geschätzt 70 oder 80 Menschen, die sich an Deck versammelt hatten. Die Beleuchtung auf dem Dampfer war deutlich reduziert und hüllte das ganze Szenario in ein diffuses Licht. Zusammen mit den wabernden Wolken des Polarlichtes, ein wunderschönes Ambiente, äußerst geschmackvoll von Mensch und Natur zusammengestellt.
Die Kinder, in dicke Jacken eingemummelt, verschlafen und wohl noch hundemüde, stehen rechts und links von uns an unserer Seite. Hinter uns der tiefschwarze Spiegel des Fjordes, leicht gekräuselt von der Schiffsschraube,
Irgendwo am Ufer spiegeln sich die Lichter eines kleinen Dorfes im Wasser. Um uns herum säumen hohe Berggipfel, die sich schützend als schwarze Silhouette aufgestellt haben, die fernen Ufer. Über uns der farbenprächtige Nachthimmel, das bunt gefärbte Dach des Nordens.
„Wir sind hier zusammengekommen, weil Julia Berger und Timo Schüttler den Bund der Ehe …“ Ich höre kaum zu. Viel zu sehr bin ich beeindruckt von Julias Augen, die mich pausenlos verliebt ansehen. Die Worte vom Kapitän sind bestimmt wunderschön gewählt. Davon bin ich überzeugt, denn nicht nur die Augen von meinem Engel füllen sich mit Tränen. Einige der umstehenden Frauen haben ihre Taschentücher in der Hand und ihre Köpfe verträumt an die Schulter ihrer Ehemänner gelegt.
„… und so frage ich dich Julia, verwitwete Berger, willst du den hier anwesenden Timo Schüttler zu deinem Mann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten und in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet? So antworte: Ja, mit Gottes Hilfe.“
„Ja, mit Gottes Hilfe.“
„… und du, Timo Schüttler, willst du die hier anwesende Julia, zu deiner Frau nehmen, sie lieben und ehren, in guten und in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet? So antworte: Ja, mit Gottes Hilfe.“
„Ja, mit Gottes Hilfe.“
„Sie dürfen die Braut jetzt küssen!“
Das und den aufbrausenden Applaus sind das letzte, was ich um mich herum wahrnehme. Julia dreht sich zu mir, nimmt mein Gesicht in ihre Hände und dann küssen wir uns leidenschaftlich. „Ich liebe dich, Frau Schüttler.“
„Und ich liebe dich, Herr Schüttler.“, lächeln wir uns an.
Die Reederei hat ein paar Flaschen Sekt spendiert und mit allen Gästen stoßen wir an, als vom Oberdeck gleichzeitig mit dem ‚Ja-Wort‘ das Neujahrsfeuerwerk gestartet wird und im Nachthimmel unter lautem Knallen zu tausend kleinen Sternen zerplatzt.
Wir stellen uns mit den Mäusen etwas Abseits, weg vom Trubel. Mein Engel und ich, Arm in Arm, die Kinder von uns liebevoll an uns gedrückt, beobachten wir verträumt das Schauspiel.
Epilog: Meine Geschichte endet hier. Man soll aufhören, wenn es am Schönstens ist, oder? Bestimmt gäbe es noch viel von Timo und Julia zu berichten. Auch von Emma und Peter, die irgendwann ihre Sexualität entdecken werden und
auch ihre Partner finden und Kinder haben werden. Aber bei ihnen möchte ich nicht die Laterne halten, um sie bei ihren sexuellen Erfahrungen zu beobachten, damit ich wieder was zu schreiben habe. Tut mir leid.
Ich weiß immer noch nicht, warum Julchen nachts des Öfteren geweint hatte, aber es hörte sofort auf, als wir beide ein Paar wurden. Jedenfalls habe ich sie danach nie wieder weinen sehen oder hören. Jedenfalls nicht, weil sie je wieder unglücklich war.
Julchen hat eine Holztruhe gekauft. Sie hatte diese an einem schönen Ort im Wohnzimmer abgestellt, rechts und links davon mit einem hohen Kerzenständer dekoriert. Ein dickes Schloss hing davor. Erst wusste ich nicht, wofür das gut sein sollte. Doch eines Abends kniete sie davor, zog mich zu sich herunter und öffnete den Deckel. Liebevoll hatte sie Erinnerungen unserer Liebe darin gesammelt.
Das Fotoalbum ihrer Familie gehörte ebenso dazu, wie ein Berg unzähliger Fotos, die uns in den glücklichen Momenten mit den Kindern zeigten. Auch die, die ich zu Beginn von den Kindern im Garten gemacht hatte und dann zu Julia ins Krankenhaus geschickt hatte. Die Willkommens-Girlande, die von den Kindern so mühevoll ausgemalt wurde und im Flur hing, als ich sie aus dem Krankenhaus holen durfte.
Von jedem Strand, auf den wir je einen Fuß gesetzt hatten, nahm sie ein kleines Glas Sand mit und deponierte es als Erinnerung in dieser Kiste, versehen mit Ort und Datum.
Für mich die schönste Erinnerung von allen, ist ein Glas mit dem Wasser des Fjordes, auf dem wir geheiratet hatten.
Dazu die Seekarte, überreicht vom Kapitän Nemo, auf der mit einem Kreuz der Ort eingezeichnet ist, wo die Trauung stattfand und einer Urkunde mit dem Trauspruch, von dem ich vor Aufregung so wenig mitbekommen hatte.
Julias Herz war nicht mehr auffällig. Unser Plan, die Kinder zusammen zu betreuen und sie dadurch zu entlasten, ging also auch auf.
Tja, und wenn sie nicht gestorben sind …
Ende
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