Und das, obwohl ich sie erst drei Tage kenne. Keiner der Tage war bisher langweilig mit ihnen.
Peter dreht seine Runden im Pool, beschäftigt sich mit einem Wasserball, den ich aus einer Nivea-Aktion gewonnen habe. Irgendwie kommt er mir wie ein Eigenbrötler vor. Er braucht lange nicht so viel Nähe wie Emma. Er fragt auch nicht danach, ob er Freunde oder Schulkameraden besuchen darf. Sollten wir auch in Zukunft Kontakt behalten, werde ich ihn danach fragen. Es ist ja schön, dass er sich selbst beschäftigen kann, aber so ganz normal finde ich das in dieser extremen Form nicht. Emma turnt und krabbelt ständig auf einem rum, sucht menschliche Nähe und es vergeht kaum ein Augenblick, wo sie nicht mindestens an der Hand gehalten werden möchte. Aber Peter ist da ganz anders: selten mal eine Umarmung, selten ankuscheln, nie ein Küsschen … er kommt auch nicht aus sich heraus und schüttet mal sein Herz aus. Dabei sind Freunde doch so wichtig und ich wäre gern seiner, am liebsten sein Bester.
Emma ist unermüdlich ehrgeizig. Sie will unbedingt schwimmen lernen. Weit streckt sie ihren Kopf aus dem Wasser, damit ja nichts davon in ihre Nase und Augen kommt. Diese Angst wird sie überwinden müssen, sonst wird das nix.
Ihre Armbewegungen sind schon gar nicht so übel, ihre Beinbewegungen auch nicht. Aber beides zusammen geht nach einer Zeit in Hundepaddeln über. Und niemals weiter als einen Meter von mir entfernt, damit ich sie vor dem sicheren Ertrinken retten könnte, falls es nötig wäre.
Es ist später Nachmittag geworden. Die Kinder müssen aus dem Wasser. Ich will den Grill anwerfen und dann kann ich sie nicht mehr ausreichend beaufsichtigen, besonders Emma. Peter hat natürlich keine Lust sich um seine Schwester im Wasser zu kümmern. Also raus aus dem Pool, runter unter die Gartendusche und dann ab in die Handtücher mit den kleinen Monstern.
Ich stehe am Grill und puste in die nur wenig glühende Holzkohle.
Timo 4
schreibt franzl