Emma ist auf dem Sofa eingeschlafen. Ich hebe sie hoch und trage sie in ihr Zimmer. Ihr Kopf fällt kraftlos an meine Brust. Sie schnarcht kurz und kuschelt sich dann fest an mich. Ich lege sie vorsichtig in ihr Bett und trotzdem wird sie kurz wach.
„Onkel Timo, kann Oma hier auch wohnen?“ Woher nimmt dieses Kind die Fantasie? Obwohl, es klang eher wie der verschlafene Wunsch eines kleinen Mädchens. Wie heißt es: Kindermund tut Wahrheit kund?
Emma hat die Augen aufgeschlagen. Sie ist wach, was bedeutet, dass ihre Frage völlig ernst gemeint ist.
„Prinzessin, natürlich könnte sie das. Aber ich befürchte, sie würde gar nicht wollen. Deine Omi und ich kennen uns doch gar nicht. Außerdem habt ihr doch eure eigene Wohnung.“
„Aber hier bei dir ist es doch viel schöner. Darf ich denn bleiben?“
Die Kleine hat einen sonnigen Humor. Das war die schönste Liebeserklärung eines Kindes, die ich je gehört habe. Ok, es war auch meine erste. Und trotzdem. Sie fragt das mit ernstem Blick. Sie würde ohne mit der Wimper zu zucken, bei mir wohnen wollen.
„Ach Süße, ich bin doch die ganze Woche arbeiten und nur an den Wochenenden hier. Ich hätte ja nichts dagegen, aber alleine geht das leider nicht.“
„Dann frag ich Omi morgen.“
Damit wirfst sie sich auf die Seite, zieht ihre Decke bis ans Kinn und macht zufrieden die Augen zu. Ich bin mir sicher, dass sie sich gerade überlegt, wie sie ihrer Oma beibringen kann, bei mir wohnen zu wollen.
Auch sie bekommt ein Küsschen auf den Kopf. „Gute Nacht Prinzessin.“, flüstere ich und schleiche mich aus ihrem Zimmer.
Es war ein toller Tag, obwohl der Morgen mit Sandras Abschied nicht der beste Einstieg war. Aber der Rest war super. Der Moment in der Klinik, die ersten Worte mit Julia gewechselt, mit den Kindern im Pool, das Grillen. Für mich ein perfekter Urlaubstag, der aber auch an meiner Kondition gezerrt hat. Ich entschließe mich auch dazu ins Bett zu gehen.
Timo 4
schreibt franzl