Was ist dann mit den Kindern, wir mögen uns, wie würden sie das verkraften? Wenn das mit Julia nichts werden wird, warum auch immer, wäre das eine ziemlich dicke Kröte für die Kinder. Aber auch mich würde das treffen, weil ich sie auch vermissen würde.
Oder Sandra … was, wenn sie mich nur benutzt hat, um ihre Lust zu befriedigen, was Franjo anscheinend nicht tut. Oder was mache ich, wenn sie mich offen um eine Freundschaft-plus-Beziehung oder um eine Affäre bittet? Sozusagen als Zweitmann, Franjo für zu Hause, mich fürs Bett?
Was, wenn ich plötzlich gar keine von beiden bekommen kann, wenn ich wieder allein mein Singledasein in meiner kleinen Welt fristen muss? Was, wenn ich dann merke, wie sehr mir eine ‚Familie‘ fehlt? Was hat mich nur geritten wie selbstverständlich davon auszugehen, dass sich wenigstens eine der Frauen für mich entscheiden wird?
Jetzt sitze ich hier und die Fragen brennen mir Löcher ins Hirn. Panik vor der Ungewissheit kommt in mir auf.
Wieder mal wird mir schmerzhaft bewusst, dass ich niemanden habe, mit dem ich darüber sprechen kann, meine alten Freunde sind alle weit weg und eine Familie habe ich nicht mehr. Aber das ist eine andere, lange Geschichte.
Komische Gedanken, während die letzten gelben Tropfen in das Porzellan fallen. Emma ruft nach mir. Sie erinnert mich daran, dass sie noch immer auf meinem Bett herumspringt.
Peter kommt mir angezogen und gekämmt auf der Treppe entgegen. „Ich decke schon mal den Tisch.“, sagt er. Wohl als versteckte Andeutung gedacht, dass er Hunger hat und ich mit Emma in die Gänge kommen soll.
Emma springt mir mit einem mutigen Hüpfer direkt vom Bett in die Arme, als ich ins Schlafzimmer zurückkomme. Hätte ich nicht so gut reagiert, wäre sie ins Leere gesprungen. Das war knapp.
Mit einem liebevollen Klaps auf den Po schicke ich sie ins Bad. Was für ein liebes Mädchen. Ob sie das der guten Erziehung ihrer Oma zu verdanken hat, oder den guten Manieren ihrer Mutter?
Timo 4
schreibt franzl