„Hey lass das.“, lacht sie mich an und versucht ihre langen Haare neu zu sortieren. Das strahlende Goldblond ihrer Mähne scheint ihr von der Oma über die Mutter vererbt worden zu sein. Sie hat auch so ein zierliches Gesicht wie die Omi. Gute Gene, aus ihr wird ganz sicher auch eine bildhübsche Frau werden. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Steinig wird er werden, die Schule anstrengend, die Pubertät, die erste Periode, vielleicht beim Sport oder gerade dann, wenn sie eine weiße Leggins trägt, die ersten Jungs, eine Herausforderung für die Oma.
Und Peter, im Moment noch pflegeleicht, leicht zu führen, aber auch er wird seine Flegeljahre bekommen, wird den Stimmbruch durchleben müssen, die erste Erektion, den ersten Samenerguss, vielleicht nachts, unbemerkt, der nasse klebrige Fleck, peinlich. Oder bewusst herbeigeführt, wenn er sich das erste Mal über dem Bild eines nackten Mädchens einen runterholt. Zum ersten Mal das kribbelige Gefühl erleben, wenn das Sperma aus den vollen Hoden gepresst wird und in langen Strahlen auf dem Bild landet.
Ich werde niemals vergessen, wie ich das erste Mal im Freibad auf dem Bauch liegen musste, weil ein paar sehr hübsche Mädchen im knappen Bikini an mir vorbeiliefen. Mädchen, die stolz ihre wachsenden Knospen zur Schau stellten und ausprobierten, wie weit sie denn bei den Jungs gehen konnten. Der Druck auf meine Eichel wurde so groß, dass ich in meine Badehose abgespritzt habe. Das gehört bei Jungs und Mädchen einfach beim Erwachsenwerden dazu, oder etwa nicht?
Ob Julia mit ihrem angeschlagenen Herzen dieser Aufgabe gerecht werden konnte? Ich wage das zu bezweifeln. Wenn wir doch nur schon einen Schritt weiter wären, ich sie besser kennen würde. Wenn sie nur schon Vertrauen zu mir hätte. Es ist noch ein langer Weg für Julia und sie hat im Moment keine andere Wahl, als die Kinder bei mir zu lassen.
Timo 4
schreibt franzl