Es ist Zufall, dass wir zusammen aus den Kinderzimmern kommen. „Sie hat auf eine Geschichte bestanden“, flüstert Sandra. Ich nicke wissend, das ist mir bei Emma auch schon passiert. Peter war heute auch gesprächiger. Von ihm erfahre ich mehr über die Abläufe im Hause Berger. Und auch, dass er seine Oma abends oft weinen hört, aber nicht weiß, warum das so ist. Aber immer, wenn sie es tut, macht es ihn traurig, verrät er mir.
Das war ein schöner Tag. Erleichtert, dass jetzt Ruhe eingekehrt ist, lassen wir uns auf die Couch fallen. Sandra zieht gleich ihre Beine an und schmiegt sich an meine Seite. Meinen Arm um ihrer Schulter, schließt sie die Augen und atmet gleichmäßig ein und aus. Es ist schön wie sie bei mir entspannt.
„Franjo hat mit mir Schluss gemacht.“, sagt sie mit geschlossenen Augen in die Stille hinein.
„Wie bitte? Sag das nochmal.“
„Ich habe mit ihm geredet und er war nicht einsichtig. Da hab ich ihn dann vor die Wahl gestellt, seine Freiheit mit Spielen am Computer und ohne mein ständiges Generve, oder mich mit dem Kind. Er hat dann eine Entscheidung
getroffen.“
„Wie jetzt, ständiges Generve?“
„Ja, hat er mir vorgeworfen, ich würde ihn mit meinem Wunsch nach Sex und meinen ständigen Vorhaltungen sich mehr um mich zu kümmern, nerven. Vor allem stört ihn, dass ich ständig wegen seiner Spielereien rumzicke und ihn anpflaume.“
„Wie oft willst du denn Sex und wie oft zockt er, wenn ich fragen darf?“
„Ach Timo, ich verlange nichts Unmögliches. Wenn er wenigstens einmal in der Woche mit mir schlafen würde, oder mich einfach nur mal in den Arm nehmen würde. Aber das ist ihm schon zuviel. Und zocken tut er jeden Abend. Er hockt dann mit Kopfhörer und Mikrofon vor seinem PC und spielt in einer Art Community. Dann vergisst er Zeit und Raum.“
„Und was habt ihr nun vor?“
„Ich bin mit einer Reisetasche bewaffnet zu meiner Schwester gezogen. Franjo und ich sind nicht im Streit auseinander gegangen.
Weiter so!
schreibt Susanna