Fast wären sie wieder eingeschlafen,
wenn Sandra sich nicht aus dem Bett gemogelt hätte und sie dadurch wieder hellwach sind.
„Timo, bist du mir böse, wenn ich heute in die Wohnung fahre und meine paar Sachen packe? Meine Schwester und mein Schwager werden mir sicher helfen.“
„Nein Engelchen, natürlich nicht, mach nur. Ich werde mit den Kindern erst ins Krankenhaus und dann nach Wernigerode in den Bürger- und Miniaturenpark fahren.“
Nach dem Frühstück trennen wir uns, nicht ohne meinem Sternchen einen Schlüssel zu unserem Haus und einen innigen Kuss zu geben. Peter zupft an meinem Ärmel: „Hast du Tante Sandra lieb?“
„Ja Peter, das habe ich.“
„Hhmmm“, macht er und geht ansonsten wortlos zum Auto.
Der Weg ins Krankenhaus ist schon beinahe Routine. Die Kinder sind schon gar nicht mehr aufgeregt. Das ändert sich, als wir den Flur der Station betreten, auf der das Zimmer von Julia ist. Ärzte hasten über den Flur, Krankenschwestern schieben Apparate vor sich her und alle verschwinden in einem Zimmer, dem von Julia Berger
Eine Schwester entdeckt die Kinder und mich. Wir sind uns schon öfter begegnet. Sie bremst kurz ab, wirft mir einen hektischen Blick zu und eilt dann weiter. Ich höre ein paar Wortfetzen, die sie mir zuruft: „Neuer Infarkt … brenzlich … kurze Wiederbelebung… heute besser kein Besuch.“Die Lage ist also wieder mal ernst. „Was hat die Tante gesagt?“ fragt Emma. Auch in Peters Gesicht sehe ich die vielen Fragezeichen.
„Ihr Mäuse, wir können heute nicht zu eurer Oma. Es geht ihr wieder schlechter und sie schläft. Da sollten wir sie besser nicht stören.“
Mir fällt gerade nichts besseres ein. Was soll ich den kleinen Kindern denn sagen, dass es schlecht um ihre einzige Bezugsperson steht? Dass ihre Oma dem Tod näher als dem Leben ist? Nein, das bringe ich nicht übers Herz. Abgesehen davon kenne ich den genauen Zustand von Julia nicht.
Weiter so!
schreibt Susanna