„Das war sehr schön. Vielen Dank.“, sage ich zu Sandra und gebe ihr einen leichten Kuss auf die Lippen.
„Mir war irgendwie danach.“, antwortet sie.
„Nach dem Kuss?“
„Nach dem auch, aber auch nach dem Gebet für sie. Ich musste es tun, es war wie eine Eingebung.“
„Verstehe. Dann hat der liebe Gott wohl gewollt, dass du für Julia betest.“
„Oder die Mutter und der Opa von den Kindern.“, sinniert sie andächtig.
„Ja, wer weiß. Wir sollten weitergehen, damit die Kinder von diesem Ort wegkommen.“
„Du hast recht Timo. Und bitte, können wir heute Abend mal reden?“
„Na klar, hab ich dir doch versprochen.“
„Ok, es ist nämlich sehr wichtig für mich.“
„Klingt spannend.“
„Spannend ist es eher nicht so, vielleicht ein bisschen aufregend, besonders für mich.“
Ich nicke nur. Die Kinder haben uns zugehört. Es ist kein guter Zeitpunkt um gezielter bei Sandra nachzufragen.
Zusammen stehen wir auf, nehmen die Kleinen in die Mitte und wandern weiter den Berg hinauf. Es ist still und ich kann das Schnaufen unserer kleinen Gruppe hören. Es dauert, bis die Kinder ihre Fröhlichkeit zurückbekommen.
Auf der Burg angekommen, empfängt uns Sonnenschein und gute Laune bei den Menschen, die den Weg hierauf gefunden haben. Ich gebe zu, dass mich der Anstieg etwas aus der Puste gebracht hat.
Bin eben doch nicht mehr der Jüngste. Sandra bemerkt das natürlich und verpasst mir gleich eine Spitze:
„Na alter Mann, soll ich dir ein Sauerstoffgerät besorgen? Vielleicht sollte ich meine Entscheidung doch nochmal überdenken.“
„Mach dich nur lustig, aber danke, es geht schon. Und was für eine Entscheidung überhaupt?“
„Ach nichts.“, lächelt sie mich mit einem Augenzwinkern an. Was hat diese Frau nur an sich, warum kann ich nicht mehr klar denken, wenn sie in meiner Nähe ist? Am liebsten würde ich sie die ganze Zeit im Arm halten, mit ihr schmusen, sie küssen bis unsere vollen Lippen wund sind und sie streicheln.
Weiter so!
schreibt Susanna