Unser erstes Mal ist unauslöschlich in mein Hirn gebrannt. Ob es heute Abend wirklich nur ums Reden geht? Mein Akku jedenfalls ist voll, ich hätte ihr eine Menge zu geben.
„Timo hör bitte auf, mit der nassen Unterhose laufe ich mich sonst wund.“, stöhnt sie leise.
„Und trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich wieder mit dir schlafen will.“, hole ich sie schlagartig auf den Boden der Tatsachen zurück.
„Vielleicht möchte ich ja heute gar nicht mit dir schlafen, sondern nur reden und kuscheln.“
Der leicht trotzige Unterton in ihrer Stimme entgeht mir nicht. Ihre Hand ist von meinem Oberschenkel verschwunden. Etwas Zeit die Schwellung abzubauen, bevor es an den Abstieg geht.
Sandras Hände spielen nervös miteinander. Ich spüre, dass sie etwas Wichtiges loswerden möchte, sich aber nicht traut.
Ich ziehe sie zu mir heran. „Was es auch ist, ich werde dir zuhören und wir können gern kuscheln, ich bin für dich da.“
Sie sieht mich an und lächelt. „Verdammt woher weißt du … danke, bist ‘n Schatz.“
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Der Abstieg ist deutlich leichter als der Aufstieg, auch wenn das Einstemmen der Füße gegen die Neigung ziemlich in den Waden zwickt. An der Bank machen wir keine Pause. Selbst die Kinder lassen sie unbeachtet rechts stehen.
Glück gehabt.
Während des ganzen Nachmittags habe ich Fotos gemacht. Die Speicherkarte der Nikon musste einiges einstecken.
Auch wenn die Aussicht von der Burg fantastisch war, ist mir auch heute das so sehr gewünschte Jahrhundertfoto wieder nicht gelungen. Dafür habe ich unzählige Fotos von den Kids und von Sandra gemacht. Ihr hat das Shooting sichtlich Spaß gemacht. Bereitwillig hat sie sich an Bäume gelehnt, auf Felsblöcke gehockt, sich mit den Kindern in Szene gesetzt und ihren Körper in Pose gebracht. Sie hat förmlich mit dem Objektiv geflirtet. „Fotografierst du mich auch mal nackt?“, fragt sie mich heimlich zwischendurch. „Wäre mal ein Versuch wert.“, kichere ich verlegen.
Weiter so!
schreibt Susanna