Will sie den Beschützerinstinkt in mir wecken, oder hat sie einen Vaterkomplex? ICH mache sie willenlos? Nein meine Liebste, du bist es, die mich verrückt nach dir werden lässt.
Nachdenklich gehe ich mit den Getränken nach draußen. Die Kinder toben um Sandra herum, die sich mitten auf die Wolldecke gekniet hat. Der Anblick erinnert mich an das altes Kinderspiel ‚Häschen in der Grube‘.
Sie sieht mich aus dem Haus kommen. Ihr erster Blick gilt der Stelle, an der eben noch ein spitzes Zelt meine Hose zierte. Sie wirft mir ein unfassbar schönes Lächeln und einen Luftkuss zu.
Im Haus hatte sie ihre schweren Wanderschuhe schon im Flur ausgezogen. Jetzt, im Garten, läuft sie barfuß, die Socken liegen ordentlich zusammengelegt auf einer der Gartenliegen.
Die Zehnägeln an ihren kleinen Füßen sind akkurat rot lackiert. Nicht so ein Feuerwehrrot, sondern in einem Weinrot, etwa wie dunkler Portwein.
Ihre Fingernägel haben den gleichen Farbton. Schon heute Mittag, als sie auf mich zukam, bemerkte ich die ungewöhnliche Farbwahl, wobei mich der Kontrast zu ihren blonden Haaren und ihrer Kleidung faszinierte, der zugleich groß und dennoch passend war. Ich glaube, sie spielt gern mit Farben und probiert gern aus.
Bei meinem letzten Picknick mit den Mäusen vermisste ich noch die weibliche Komponente. Heute sitzt sie im Schneidersitz neben mir und bestreicht liebevoll das weiße Brot mit Kräuterbutter für die Kinder. Damit sie nicht zu kurz kommt, füttere ich sie. Da ist es wieder, das wunderbare Gefühl mit lieben Menschen um sich herum, auf das ich in Zukunft nicht mehr verzichten möchte. Eine ausgeglichene, entspannte Atmosphäre, die den Kindern hilft, in ruhige Abendstunden hinüberzugleiten.
Nach dem Essen liegen wir zu viert auf der Decke und kuscheln mit den Kindern, bis es Zeit für die Dusche ist.
Sandra kümmert sich wie schon beim letzten Mal um die kleine Emma und ich begleite Peter bei seinem ‚Zu-Bett-geh-Ritual‘.
Weiter so!
schreibt Susanna