Wie ferngesteuert stehe ich vor Julias Krankenzimmer, die schon seit vorgestern nicht mehr intensivmedizinisch versorgt wird. Schon von draußen höre ich das freudige Kinderlachen.Vorsichtig drücke ich den Türgriff und öffne leise die schwere Tür. Unbemerkt linse ich um die Ecke und sehe die kleine Familie ausgelassen auf dem Bett toben. Mittendrin Julia, die regelrecht aufgeblüht ist. Ihr Lachen ist wunderbar unbeschwert und glockenhell, ganz anders als ihre Sprechstimme.„Mein Retter, schön, dass du auch wieder da bist, komm doch zu uns.“, lacht sie mich an. Die rosa Schleife, mit der man ihr Nachthemd am Kragen schließen könnte, ist offen. Der Schlitz reicht bis fast in das Tal zwischen ihren Brüsten und gibt den Blick auf ihre glatte Haut frei. Dass außerdem ihre dunklen Warzenhöfe durch den Stoff durchschimmern, macht ihr nichts aus. Ich weiß, dass sie es weiß. Ihr Blick ging nämlich kurz nach unten auf ihre Brüste, dann sah sie mich an und lächelte. Kann es sein, dass diese Frau ein Auge auf mich geworfen hat und mich ein wenig aus der Reserve locken möchte? Wenn ich diesen vor mir sitzenden, blonden Engel mit der Frau vergleiche, die ich noch vor wenigen Tagen hier besuchen musste, dann liegen Welten dazwischen. Fast scheint es, als wären es zwei verschiedene Frauen.Mir gefiel die kranke Version schon ausgesprochen gut, aber dieses, wie neu aufgeblühte Wesen, gefällt mir nochx-mal besser. Es ist wie verhext, ich stehe noch keine 2 Minuten an ihrem Bett und schon verschwindet jeder Gedanke an Sandra aus meinem Kopf.
„Komm, setz dich doch zu mir aufs Bett.“, bettelt sie und klopft mit ihrer flachen Hand auf die Matratze, „wie geht es Sandra?“„Soweit ganz gut, auf jeden Fall keine Wehen mehr und die Schmerzmittel haben gut angeschlagen.“
„Und wann kann sie wieder raus?“
„Hat sie noch nicht gesagt. Die Ärzte meinten wohl, so zwei oder drei Tage soll sie sich noch Ruhe gönnen.
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