Im Zweifel mehrfach auf der Matratze, wobei ich mir eine Erektion abringen muss, weil es gerade von mir verlangt wird, obwohl mir viel lieber nach schlafen und/oder reden ist.
Irgendwie bekomme ich das Bild von meiner Vorstellung des „Partnerdings“ mit Sandra nicht scharfgestellt. Ja ok, sie wünscht mir einen schönen Tag, wenn sie geht, oder fragt mich, wie mein Tag war, wenn sie abends heimkommt. Aber da ist noch mehr. Was ist mit Diskussionen über ernste Themen, wie gehen wir mit Meinungsverschiedenheiten um, wieviel Verständnis können wir gegenseitig für unsere Berufe aufbringen. Es fällt schwer, mir Sandra als eine Hausfrau vorzustellen, der es eine Freude macht, neben den Kindern auch den Partner zu umsorgen, wenn er es gerade braucht.
Bei Julia habe ich genau dieses Bild vor Augen. Eine Frau, der es Spaß macht, ihrem Mann stolz die neue Frisur oder das neue Kleid vorzuführen, ihn lieb in den Arm zu nehmen, wenn er erschöpft ist, oder ihm die nötige Schulter anzubieten, wenn es in der Woche wieder schlimme Dinge zu bewältigen gab.
Genauso gut kann ich mir Julia nackt, nur mit einer Kittelschürze bekleidet, am Herd vorstellen, verführerisch mit dem Hintern wackelnd. Die Sünde pur.
Das und noch vieles mehr ist, was ich allgemein als das ‚Partnerding‘ bezeichne. Was eine respektvolle Beziehung auf Augenhöhe ausmacht, die geprägt ist, von gegenseitigem Geben und Nehmen.
Sex ist dabei nicht unwichtig, darf aber meiner Meinung nach, nicht die Hauptrolle einnehmen, wie es das bei Sandra
zu sein scheint.
In wenigen Augenblicken halte ich die Bilder in meinem Kopf gegeneinander, vergleiche sie, wäge ab. Ich spüre, wie Julias Augen auf mir ruhen, mich beobachten, erkennend, dass ich mit meinen Gedanken gerade ganz woanders bin.
Auf ihrer Stirn haben sich kleine Fältchen gebildet, weil sie nachdenklich die Haut zusammenzieht.
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