Julia soll sich gleich wie zu Hause fühlen, wenn sie morgen den Flur betritt. Keine Frage, dass Emma und Peter von der Idee begeistert sind.
Peinlich genau achten sie darauf, nicht über die Linien zu malen und suchen sorgfältig die Farben aus. Julia wird sich freuen, denn wenn die beiden so weiter machen, entsteht eine farbenprächtige Willkommensbotschaft. Auf jeden Fall sind sie damit eine ganze Weile beschäftigt, während ich mich um das Gästezimmer kümmere.
Ich werde Sandras Sachen aus dem Zimmer räumen müssen, zumindest ein wenig aufräumen, damit Julia das Bett
nutzen kann. Es ist das letzte freie Zimmer, dann bin ich komplett ausgebucht. Am besten ist, wenn ich Sandra kurz anrufe um sie zu fragen, was sie am dringendsten braucht. Ein Teil ihrer Kleidung passt noch in meinen Schrank, Unterwäsche und etwas Oberbekleidung, aber der Rest muss so gelagert werden, dass sie problemlos drankommt.
Bei WhatsApp ist sie schon mal online. Mal wieder, oder immer noch, ich weiß es nicht. Immer mehr wird mir bewußt, dass ich so gut wie nichts von Sandra’s Privatleben weiß. Ihre Schwester kenne ich, aber sonst niemanden aus ihrem Dunstkreis. Niemand anderen aus ihrer Familie, nur den einen Kollegen und Franjo, wobei, den auch nur dem Namen nach. Aber sonst weiß ich nichts, wie groß ist ihr Freundeskreis, mehr Jungs oder mehr Mädchen, hat sie noch viele Kontakte von der Polizeischule?
„Hallo Sandra mein Schatz. Ich muss das Gästezimmer für Julia vorbereiten, ist etwas davon besonders wichtig, wo du schnell dran musst?“
Ich sehe, dass sie online ist. Aber die blauen Haken als Bestätigung, dass sie meine Nachricht gelesen hat, bekomme ich nicht. Wäre ja auch zu schön gewesen, dann eben nicht. Sie wird sich mit meiner Ordnung abfinden müssen, oder es selbst umräumen, wenn sie wieder zu Hause ist. Es ärgert mich, dass sie nicht antwortet.
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