Timo - Kapitel 8

Julchen

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Timo - Kapitel 8

Timo - Kapitel 8

Gero Hard

Ich hatte dann geduscht, gehofft, dadurch einen etwas klareren Kopf zu bekommen. Aber es brachte nichts. Nur das beklemmende Gefühl in meiner Brust ließ durch das warme Wasser etwas nach. Die Ratlosigkeit und die Trauer über den plötzlichen Verlust meiner Traumfrau blieb, schonungslos und schmerzhaft.

Mit genau diesem Gefühl liege ich nun hier. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich wußte doch von Anfang an, dass wir füreinander geschaffen sind, dass uns ein unsichtbares Band verbindet. Spürt sie denn nicht auch, dass hier stärkere Gefühle im Spiel sind, als wir uns eingestehen können? Fühlt sie denn nicht genau wie ich, dass es ein Fehler sein wird,

wenn wir es nicht miteinander probieren würden? Offenbar nicht, wenn sie mich für einen schwanzgesteuerten Endvierziger hält, der auf Beutefang ist, um seine unersättliche Sexgier zu stillen.

Noch nie haben mich Vorwürfe so hart, vor allem ungerechtfertigt und verletzend getroffen. Jedenfalls nicht, soweit ich mich zurückerinnern kann. Wahrscheinlich tut es deshalb so weh. Wohl auch, weil es gerade Julia ist, von der ich das in dieser Form niemals erwartet hätte.

Am liebsten hätte ich mich aufs Fahrrad gesetzt und mir die frische Nachtluft um die Nase wehen lassen. Stattdessen liege ich hier und höre zu, wie Julia ins Bad geht, eine Weile später die Toilettenspülung geht und sie danach im Gästezimmer verschwindet. Ich höre sie wimmern und schluchzen. Soll sie doch, ich bin wirklich stinksauer auf sie, fast wütend.

Das viele Grübeln hat mir Kopfschmerzen eingebracht und mich gleichzeitig etwas müde gemacht. Langsam fallen mir die Augen zu. Es muss spät sein, denn von draußen dringt auch nicht das kleinste bisschen Licht durch die schweren Vorhänge. Lauwarme Luft streicht über meinen nackten Oberkörper. Zum Zudecken ist es einfach noch zu warm.

Ich muss in einen traumlosen, aber unruhigen Schlaf gefallen sein.

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