Timo - Kapitel 8

Julchen

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Timo - Kapitel 8

Timo - Kapitel 8

Gero Hard

Den Salat hat sie zusammen mit dreieckig geschnittenem Toastbrot auf dem Terrassentisch abgestellt und mit einem Geschirrtusch abgedeckt. Sie denkt, ich lese und sehe nicht, dass sie mich von der Seite taxiert. Doch es fällt mir auf. Ihre Stirn hat sich in Falten gelegt und die Augen sind zu schmalen Strichen geworden.

Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Eine dunkle Wolke braut sich über mir zusammen und ich kann nichts dagegen tun. „Nicht jetzt, Timo“, wie drohend das klang und gleichzeitig traurig.

Fast ist es, als könnte ich den kalten Luftzug des Damoklesschwertes spüren, das bedrohlich über mir schwingt.

Sollte dort nicht besser ein Bündel Mistelzweige hängen, unter denen ich meine Julia hingebungsvoll küssen würde?

Aber die Stimmung ist alles anders als liebevoll. Das Schlimmste ist, mir will absolut nicht einfallen, was und an

welcher Stelle dieses Tages ich etwas falsch gemacht haben könnte. Heute Morgen bedankt sie sich noch mit einem Küsschen, weil ich sie die Nacht getröstet hatte und kurz danach verdunkelte sich ihre Miene zusehends. Da verstehe einer die Frauen …

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Schon wieder kann ich nicht schlafen. Der zweite Abend in Folge und wieder ist Julia schuld daran. Nicht, dass ich es ihr übel nehmen würde, aber diese Frau macht es mir auch nicht unbedingt leicht.

Gestern lag sie im Nebenzimmer und hat geweint. Und heute? Wir haben uns gestritten. Eine Unterhaltung, weit entfernt von einer sachlichen Diskussion unter Erwachsenen.

Wir hatten gegessen, es hätte alles so schön sein können. Es war so urgemütlich auf dem Rasen angerichtet, das Fleisch und die Würstchen perfekt gegrillt und lecker. Die Kinder waren gut drauf und Julia hatte sich nicht anmerken lassen, dass ein dunkler Schatten ihre Stimmung getrübt hatte.

Dann der Moment, der mir jetzt wieder und wieder durch den Kopf geht. Die Kinder lagen schon eine Weile im Bett. Vermutlich schliefen sie tief und fest.

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