Sie nimmt Rücksicht auf mich und meine Geldbörse, obwohl ich ihr gesagt hatte, dass das heute keine Rolle spielt.
Für einen oder zwei Bikinis würde es schon reichen. Artig hatte sie sich bedankt, als ich ihr das gesagt hatte. Und jetzt?
Jetzt sucht sie nicht nur nach der Form und Farbe, sondern sortiert alle aus, die einen bestimmten Preis übersteigen.
Ein schwarzer hatte es ihr besonders angetan. Für die Brüste waren hübsche Dreiecke vorgesehen. Nicht zu groß, aber so gearbeitet, dass alles Wichtige verdeckt war. Das Höschen glich einem Tanga, der, genau wie das Oberteil, mit dünnen Schnüren verknotet, gehalten wurde. Der gefiel sogar mir, obwohl er mit 59,99€ bestimmt kein Schnäppchen war.
„Timo, kannst du bitte mal kommen?“, tönt es aus Julias Kabine. Mit meinem, oder besser gesagt, ihrem Fund in der Hand, stehe ich nach ein paar Schritten vor ihrem Vorhang: „Ja bitte?“
„Sie mal, geht der so?“
Mit einer vorsichtigen Handbewegung schiebe ich den Vorhang gerade soweit auf, dass ich mit meinem Kopf hineinpasse. Sie steht vor dem Spiegel, zupft hier und da an dem dünnen Stoff, hebt kurz ihre Brüste an, lässt sie wieder los, dreht sich halb nach rechts, halb nach links und dann ganz zu mir um. Sie hat sich für eines der schwarzen Modelle entschieden. Wunderschöner Kontrast zu ihrer Haut und den hellen Haaren. Er passt perfekt, auch wenn der günstige Preis die nicht ganz so hochwertige Qualität widerspiegelt. 9,99€ steht auf dem Pappschild, dass vom Träger herab über ihrer Brust baumelt. REDUZIERT steht mit dicken Lettern darunter. Ein schneller Blick zeigt, dass keiner der Modelle mehr als 14,99€ kostet, die an der Garderobe hängen. Das also ist ihre magische Grenze. 15 Euro.
Von ihr unbemerkt, reiße ich das Preisschild vom kleinen Schwarzen ab, den ich noch immer hinter dem Vorhang verstecke.
„Nicht schlecht, aber die breiten Träger und die Verarbeitung … na ja.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.