Julchen kann es einfach nicht lassen, mir viele verliebte Blicke zuzuwerfen und meine Hand zu streicheln.
Frau Müller entspannt Zusehens und am Schluss lacht sie laut, weil sie mir so auf den Leim gegangen ist. Sie gratuliert uns und trinkt sogar zwei Tassen Kaffee bei gemütlicher Plauderei, was sie danach fast noch aufgedrehter werden lässt. Zuviel Koffein ist eben doch nicht gut.
Mit den Armen um unseren Hüften und Julias Kopf auf meiner Schulter stehen wir eine Stunde später in der Haustür und winken der sympathischen Beamtin hinterher, die mit einem kurzen Hupen davonrauscht.
Zur Feier des Tages fahren wir mit dem Auto nach Wernigerode, steigen dort in die Kleinspurbahn ein, die uns dann auf den Brocken kutschieren soll. Das haben die Kinder noch nie machen dürfen und auch Julia konnte sich den Spaß bisher nicht leisten.
Es ist ein wunderschöner Tag, erfüllt mit Kinderlachen und einer überglücklichen Julia, die wie eine Klette an mir hängt. Sie lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie sich unsterblich in mich verliebt hat. Wir halten Händchen bei den kurzen Spaziergängen auf den Berg, küssen uns heimlich, wenn die Kinder gerade nicht hinsehen oder halten uns im Arm, wenn die kleinen Monster durch die Münzfernrohre die schöne Fernsicht genießen.
Das Wetter ist herrlich und lädt zu einem Eis im Freien ein, lockt uns in eines der Restaurants, die auf dem Weg zur Bergbahn liegen. Es ist ein rundum gelungener Tag, der bei uns zu Hause im Pool endet.
Julia hatte ihren neuen Bikini angezogen, den teuren, den mit den Schnüren. Der, den ich natürlich nicht wieder in den Laden zurückbringen durfte. Er ist wie für sie gemacht, als wenn Julchen in diese Stoffe hineingewachsen wäre. Ich wäre kein Mann, wenn es mich nicht reizen würde, heimlich an den kleinen Schleifen zu ziehen. Sie trägt ihn mit Stolz und Freude, denn er ist nicht zuletzt schuld daran, dass wir uns gestritten und später so liebevoll versöhnt hatten.
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