„Immer gern mein Schatz, dieses Album wird einen besonderen Platz bekommen. Und wir werden rechts und links davon eine Kerze aufstellen. Dann hast du sie immer in deiner Nähe und gleichzeitig einen Ort zum Trauern.“„Oh man Timo, das ist eine ganz tolle Idee. Wo warst du bloß so lange, warum habe ich dich nicht schon eher kennengelernt?“
„Schatz, es war einfach noch nicht unsere Zeit. Aber jetzt ist sie da. Nimm es als Zeichen, dass du jetzt das Album gefunden hast und dass du von der Erscheinung deines Mannes träumst. Du hast ja selbst gesagt, dass er losgelassen hat. Ich glaube, das, was jetzt vor uns liegt, das soll so sein. Es ist unser vorbestimmter Weg. Nimm ihn an, wie ich es tue, dann wird alles gut, glaube mir.“
Viel ist nicht mehr zusammengekommen. Vielleicht insgesamt 10 Umzugskartons mit den persönlichen Dingen. Die Kücheneinrichtung zum Beispiel, ist komplett in Julias Wohnung geblieben. Nur Dinge, die sie in meinem Haushalt vermisst, nimmt sie mit. Natürlich die komplette Bekleidung für sich und die Kinder, die restlichen Spielsachen und
sämtliche Hygieneartikel. Das war’s. Vier Mal müssen wir hin- und herfahren, bis alles bei uns im Haus ist.
Dann lasse ich sie allein, damit sie alles so einräumen kann, wie sie möchte. Ich brauche nicht lange, bis ich mit drei neuen Nachschlüsseln für meine Haustür ausgerüstet, wieder nach Hause komme.
Mein Julchen wirkt nachdenklich, ein wenig traurig wohl auch. Verständlich, wenn man bedenkt, dass ein langes Kapitel ihres Lebens mit ziemlicher Sicherheit heute ein Ende gefunden hat.
Ich nehme sie von hinten in meine Arme. Sie liebt das, wie wahrscheinlich jede Frau auf dieser Erde das liebt. Aber für sie ist das immer ein besonders inniger Moment, den sie ausgiebig genießt. Ihre Hände fassen nach meinen und unsere Arme bilden einen unüberwindbaren Schutz um sie herum, in denen sie sich komplett fallen lassen kann.
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