Die Augen, der Mund, das Lächeln.
„Gerne“, stottere ich. Mit sicherem Griff zieht er eine DVD aus dem Regal. Mir gefriert das Blut in den Adern, als ich erkenne welche er genommen hat. Einen Porno. Ich wolle ihn wieder mit in den Club nehmen und hatte ihn im Regal vergessen.
„Ich bringe sie morgen zurück“, sagt er knapp und huscht zur Tür hinaus.
Scheiße wie peinlich. Was denkt er jetzt bloß von mir. Eine Schlampe mit Pornos im Schrank. Toll hab ich das gemacht.
Wo er schon mal da war, hätte ich ihn in ein Gespräch verwickeln sollen. Vielleicht wäre er ja geblieben. Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Was soll so ein Halbgott schon mit einer Nutte wie mir anfangen? Ich seufze und gehe zurück zur Küche. Draußen ist es bereits dunkel. Ich nehme meine Flasche Rotwein und werfe mich auf die Couch. Glotze an, Hirn aus.
Eine halbe Flasche Wein und eine Tüte Chips später klingelt es wieder. Ich schleppe mich zur Tür und öffne. Da steht er schon wieder. Adonis.
„Entschuldigen Sie nochmals.“ Wie er Lächelt. Seine Stimme. Ich bekomme eine Gänsehaut. Aber wenigstens behalte ich diesmal den Verstand.
„Wie heißen Sie eigentlich?“, frage ich vielleicht ein wenig zu pampig.
„Entschuldigen Sie. Das habe ich ganz vergessen.“
„Kein Problem. Deshalb frage ich jetzt.“
„Ich heiße Timon“
Timon. Timon, Timon, Timon. Was für ein schöner Name. Ist das Vor- oder Nachname?
„Oder ist Ihnen Herr Keilholz lieber.“
Keilholz! Prust. Der schönste Mann Deutschlands hat den blödesten Namen.
„Angenehm, Eva“, sage ich. Die meisten kennen mich als Chantal, sage ich fast dazu.
Er streckt mir eine perfekte Hand entgegen. Sie ist warm und zart - außergewöhnlich zart. Sein Händedruck ist kräftig. Ich ertappe mich bei einem unanständigen Gedanken. Ob sein Schwanz auch so ist? Warm, stark und zart? Schäm Dich!
Er lächelt mich an.
„Also Eva“, er betont meinen Namen, extra deutlich, als hätte er Schwierigkeiten ihn auszusprechen, „Ich habe viel zu viele Tortellini gekocht.
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