Tja, und jetzt?

Ob das gut geht? – Teil 4

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Tja, und jetzt?

Tja, und jetzt?

Jo Diarist

In der Nachmittagspause lässt sie ihren Fanklub wieder abblitzen und stellt sich dafür zu Ralf, der an einem der Stehtische einen Kaffee schlürft.
Vielleicht hatte sie erwartet, dass ich mich zu ihnen geselle, doch mir ist nicht danach. So herrscht auch im restlichen Unterricht Schweigen zwischen uns.

Auf der Heimfahrt ändert sich das dann.
„Bitte bieg in den Waldweg ein, ich muss mit dir reden“, fleht sie regelrecht.
Ich wage einen kurzen Seitenblick, ringe mit mir und setze dann den Blinker.
Kurz nach der Einfahrt bleibe ich stehen, was nicht in Lisas Sinne ist.
„Fahr bitte bis zur Lichtung, muss ja nicht jeder sehen, dass wir hier stehen.“
Was sind denn das jetzt für Anwandlungen, aber ich tue, was sie wünscht.
„Was habe ich falsch gemacht?“, fragt sie, kaum das wir stehen.
„Kommst du nicht selbst drauf?“, ist meine Gegenfrage, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass sie das nicht schnallt.
„Nein, weil ich dachte, es war ein schönes Erlebnis für dich. Auch wenn's in die Hose ging“, setzt sie kleinlaut nach.
„Das war auch nicht das Problem, Lisa“, gebe ich kopfschüttelnd zurück. „Mich dann aber so stehenzulassen hat etwas vom Vorführen und es ist – war eine meiner Bedingungen, dass so etwas nicht geschieht.“
Ihr Gesicht wird nachdenklich.
„Was hätte ich anders machen müssen?“
„Ich weiß nicht. Vielleicht noch ein paar Worte danach, doch am Besten wäre gewesen, wenn du an der Tür Schmiere gestanden hättest, während ich die Shorts ausziehe.“
Lisa holt tief Luft und schluckt vernehmlich.
„Ich bin es nicht gewohnt, dass mir ein Mann Kontra gibt. Hatte bisher wohl nur Dackel erwischt.“
Lisa dreht sich ein wenig auf dem Beifahrersitz und nähert zögernd ihre Hand meinem Gesicht. Kurz vor der Berührung stoppt sie und fragt:
„Darf ich? Also ich meine … ich will mich entschuldigen und versuchen es wiedergutzumachen.“
„Eigentlich wollte ich meine Entscheidung von heute Morgen revidieren“, gebe ich zurück und erwarte, dass sie das als nicht machbar hinstellt. Hatte sie das doch so festgelegt.

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