„Du hast wirklich noch nie einen Mann gehabt?“ ...erkundigte sich Melanos in gewisser Vorfreude.
„Es hat viele Jungen gegeben, die sich nachts unter mein Fenster schlichen. Doch Vater hat sie stets vertrieben. Ich sollte irgendwann einen reichen Großbauern heiraten. Oder auch einen Handwerker, der eine anständige Brautgabe zahlen konnte; ...oder noch lieber eben einen feinen Kaufmann wie dich.“„Mit einem netten Nachbarjungen war ich einmal heimlich im Stroh. Er hatte sehr geschickte Finger, ...und auch sein Zungenspiel hat mir die größten Wonnen bereitet. Gewiss, wir hatten vor, deutlich weiter zu gehen. Meine Pflaume war bereits dick geschwollen und tropfte schon wie eine lecke Dachrinne bei Starkregen. Doch mein Vater hat uns im schönsten Augenblick erwischt. Er hat die Haselrute sausen lassen, dass uns alles vergangen ist“...
„Mein Liebhaber konnte danach den Mund nicht halten und übertrieb, was seine Leistungen auf mir betraf. Und er übertrieb auch maßlos, was die anschließenden Prügel durch meinen Erzeuger anging. Danach hat sich kein anderer mehr an mich heran getraut.“
Claudia fröstelte. Mochte es die angenehme Erinnerung an sinnliche Stunden sein, oder auch der Schrecken wegen der anschließenden Prügel. Ihre Körperhärchen waren jedenfalls vollkommen aufgerichtet. Sie hatte eine unübersehbar schroffe Gänsehaut. Die Art, wie sie den Mantel enger um die Schultern zog, hatte jedoch etwas sehr wohliges an sich...
„Dort drüben auf der Lichtung machen wir Rast“, beschloss der Kaufmann. Auch er war jetzt von wohligsten Gefühlen durchdrungen.
Ganz Gentleman, suchte er etwas trockenes Holz, und entzündete ein kleines Lagerfeuer.
Nach der warmen Mahlzeit taute Claudia vollkommen auf. Melanos war Anfang dreißig, ...und nicht eben ein hässlicher Mann. Sie konnte die Nacht also kaum noch abwarten. Zu lange hatte sie schließlich schmachten müssen.
Doch der Kaufmann ließ sich Zeit.
„Bald wird die Sonne untergehen. Gewiss wird der Abend kühl,“ ...sinnierte er daher.
„Wir sollten zeitig im See baden, bevor wir in die Decken kriechen. Das fördert die Durchblutung, ...und wird uns die ganze Nacht warm halten. Komm, ziehen wir uns rasch aus. Ich will dich endlich nackt sehen“, ...neckte der reisende Genießer.
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