...Claudias Selbstbewußtsein wuchs zusehends.
Es begann damit, dass der Pferdehändler seinen besten Hengst gegen die ...„kleine braune Luststute“... eintauschen wollte, die da bei Melanos im Sattel saß.
Natürlich gab sie sich schwer beleidigt. Was fiel dem Kerl ein, sie als Tauschware zu betrachten?
Gleichzeitig gefiel ihr das Begehren. Denn des Roßhändlers Blick hatte durchaus etwas gieriges an sich. Der Mistkerl hatte es wirklich ernst gemeint. Und ein Zuchthengst war sehr wertvoll. Ihr Körper gefiel also nicht nur dem Griechen...
Noch mehr imponierte ihr aber die Tatsache, dass Melanos mit bösem Blick an den Knauf seines Schwertes griff, um ihre Ehre zu verteidigen…
Der Pferdehändler begriff schnell...
Als sie wenig später auf ihrer eigenen Stute aus dem Dorf ritt, trug Claudia das Haar bereits geöffnet. Auch ihre Körperhaltung war nun stolz und aufrecht...
Claudias Togen schienen neuerdings bei jeder Wäsche einzulaufen...
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Dieses Rom enttäuschte den weit gereisten Fernhändler zur Gänze. Er hatte eine blühende Metropole erwartet. Er fand ein größeres, befestigtes Bauerndorf (schon hundert Jahre später hätte er gewiss sehr gestaunt, wie fleißig man hier war).
Die Römer waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich mit den ständig einfallenden Nachbarn herumzuschlagen, als dass sie für die Griechen eine ernstzunehmende Gefahr darstellten.
Die Stadt erinnerte unseren Helden mehr an eine größere Ansiedlung von Bauernhöfen und Schmieden. Sie erregte eher den Spott des Atheners...
Dergestalt verfasste Melanos auch seinen Bericht.
Ein schwerwiegender Fehler, wie die spätere Geschichte zeigen sollte...
Claudia aber, wähnte sich im Paradies.
Das Mädchen war so hungrig nach Menschen und Stadtleben. Melanos musste sie unbedingt in die feinen, griechischen Sitten einführen. ...“Wie kleideten sich feine Damen? Welche Duftöle benutzen sie? Wie entfernten sie hautschonend ihr Körperhaar?“...
Melanos gab ihr etwas Geld und gewisse Tipps, die nicht ohne Wirkung blieben...
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