Endlich ist es wieder Abend und sie kehrt zurück. Ich stehe am Fernrohr, habe das linke Auge auf die Linse gepresst und starre hinüber. Sie ist heute nicht alleine. Mit ihr betritt ein dunkelhäutiger Mann das Wohnzimmer. Ich trete geschockt und ungläubig einen Schritt zurück, stürze jedoch sofort wieder vor und starre hinüber, drehe an der Linse, hole mir den Raum ganz nahe heran. Ja, ich habe richtig gesehen, er ist ebenfalls nackt. Sie haben beide eine Art Manuskript in der Hand, lesen es und lachen dabei. Yoko geht zu dem schwarzen Musikmöbel an der Wand und legt offenbar eine CD ein, während er bewundernd das riesige Aquarium betrachtet. Dabei bewegt sich ihr nackter Körper im Takt, sie kreist mit der Hüfte und bewegt den Oberkörper dabei. Meine Sinne spielen verrückt. Dann verteilt sie ihm Raum kleine rote Glaskugeln mit Kerzen darin. Sie sind eine Abwandlung von Windlichtern oder Lampions, die Flämmchen flackern ein wenig und zaubern geheimnisvolle Lichtspiele an die Wände rundum.
Sie setzen sich gleichzeitig mit verschränkten Beinen auf die Matte am Boden, sie achtet darauf, dass die schwarze Vase genau zwischen ihnen zu stehen kommt und dann legen sie die Manuskripte zur Seite.
Sie heben nun langsam beide ihre Arme, berühren sich mit den Handflächen, legen Fingerspitze auf Fingerspitze und lassen ihre Arme gemeinsam kreisen. Dabei bewegen sich auch parallel ihre Köpfe intensiv mit. Es sieht magisch aus, sie scheinen sich so gegenseitig in Trance zu versetzen. Ich höre ganz deutlich, wie sie dabei summen. Oder ist das Summen in mir, in meinem Unterbauch oder gar in meinem Kopf?
Sie beugt sich nun nach vor und berührt mit ihren Brustnippeln seinen Brustkorb und setzt die kreisenden Bewegungen fort. Das muss ihn doch verrückt machen, denke ich! Mich jedenfalls versetzt alleine die Vorstellung, ich sei an seiner Stelle in einen Rausch der Sinne.
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