Tolle Überraschung

Parallele Dimensionen - Teil 2

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Tolle Überraschung

Emil Lorenz

Ich erwachte in einer zähen Dunkelheit um mich herum. Wie lange ich weg war, konnte ich nicht sagen. Mein Kopf fühlte sich ein bisschen dicker an als normal. Keine Kopfschmerzen in dem Sinn, aber so etwas kurz davor. Der leicht muffelige Geruch, tat sein Übriges. Es dauerte ein paar Augenblicke, aber dann begann sich vor meinen Augen ein Bild scharfzustellen. Über mir sah ich einen Spiegel, der scheinbar die ganze Decke einnahm. Schummriges Licht kam von irgendwo her. Ich versuchte, mir über die Augen zu wischen, aber mein rechter Arm ließ sich nicht dazu verwenden, weil er angebunden war. Es dauerte keine Stunden, da wurde mir klar, dass auch mein linker Arm und meine Beine angebunden waren. Ich drehte den Kopf und sah, dass ich in einem großen Bett lag. Auf der rechten Seite sah ich einen kleinen Hocker, auf dem lag so etwas wie ein Nachthemd. In einem hässlichen hellblau, wie es auch in Kliniken verwendet wurde. Das diffuse Licht kam von mehreren Scheinwerfern, die wie aus einem Filmstudio aussahen. Das Arrangement erinnerte mich unerfreulicherweise an Szenen aus Film und Fernsehen, die man nicht selbst erleben wollte. Hinter den Scheinwerfern, die  unermüdlich ihr spärliches Licht abgaben, konnte ich nur tiefe Schwärze erkennen. Ich versuchte mich irgendwie zu drehen und meine Hände freizubekommen, aber das war hoffnungslos. Meine Handgelenke steckten in dicken Hanfseilen, die anscheinend speziell zu diesem Zweck hergestellt wurden. Die Schließen waren in das Seil eingearbeitet, und das Ganze fühlte sich ziemlich robust an. Ich hätte vielleicht in Panik geraten sollen, sagte mir mein Hirn, aber es war nicht so. Vielmehr ergriff mich eine erwartungsvolle Neugier. Man kannte solche Szenarien ja auch aus anderen Filmgenres, und da ging es nicht zwingend um Psychopathen, die einem die Hoden und das Herz bei lebendigem Leib herausschneiden wollten, um einen selbst dann in einem See zu versenken, wo man hunderte Jahre später dann gefunden wurde und das Verbrechen von einem jungen motivierten Polizeibeamten schließlich gelöst, und das arme Opfer dementsprechend bemitleidet wurde.

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