Du hast doch als Schülerin bestimmt kein Geld übrig, oder irre ich mich da?“
„Nein, gar nicht! Meine Mutter schimpft schon immer, weil ich schon dreimal erwischt worden bin.
Sag mal, Jürgen…willst du nicht mit uns aufs Volksfest gehen? Ich würde dich gern zu einem Bier einladen. Du hast mir voll aus der Klemme geholfen. Ohne deine Hilfe hätte ich richtig abgelost…!“
Ich wunderte mich schon, da ich ja fast 40 Jahre älter als das Mädel war. Ich dachte erst, dass Klara mich veralbern wollte, aber ihr offenes Lächeln sprach eine andere Sprache. Sie sah mich neugierig an, war sichtlich gespannt, ob ich zusagen würde. Klaras Mundwinkel flankierten zwei reizende Grübchen, die mich letztlich dazu brachten, ihre Einladung anzunehmen. Klaras Augen leuchteten.
„Ich habe einen Arzttermin, den ich schlecht absagen kann. Es wird sonst Monate dauern, bis ich einen neuen bekomme. Ich kann aber nachkommen. Wenn deine Freundinnen nichts dagegen haben, könnten wir uns in zwei Stunden auf dem Wasen treffen. Bis dahin dürfte die Untersuchung beendet sein. Das hoffe ich zumindest. Ihr solltet was essen, bevor ihr weiter feiert. Denkt dran!“ Klara grinste mich frech an. Jetzt erinnerte sie mich an einen spitzbübischen Lausejungen, der ohnehin nicht auf seinen Papa hört. Diese Assoziation rief vermutlich ihr Outfit hervor. Das kurze, großkarierte Hemd hing salopp über den Bund ihrer Lederhose, die ihre nackten Beine ins beste Licht rückte. Klaras Turnschuhe wippten auf und ab. Sie war voller Energie und Tatendrang. Ich konnte Klaras Vorfreude aus jeder ihrer Bewegungen herauslesen. Dann riefen die 3 Freundinnen nach ihr.
„Wir müssen hier aussteigen, Jürgen! Dass mit dem Date geht klar, meine Mädels haben da nix dagegen. Wir treffen uns dann in 2 Stunden vor der Geisterbahn. Hier meine Handynummer, falls du mich in dem Gedränge übersiehst. Ältere Menschen sehen ja bekanntlich nicht mehr ganz so gut…!“
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