Das Trau-dich-Spiel

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Das Trau-dich-Spiel

Das Trau-dich-Spiel

Widar

Mine und Josef waren kein gewöhnliches Paar. Was sie von anderen Paaren unterschied, war ihre gemeinsame Leidenschaft für Schach. Nun… nicht ganz. Genauer gesagt waren es die Einsätze für ein Schachspiel, das sie mindestens alle zwei Wochen spielten und das sie „Trau-dich-Spiel“ nannten.

„Also dann.“ sagte Mine auffordernd. „Was soll mein Einsatz sein.“

„Einfach. Wir fahren nach Potsdam, damit uns nicht deine Chefin oder sonst jemand über den Weg läuft, und du läufst herum mit nichts anderem an als einem langen T-Shirt und Schuhen. Wenn immer ich ein Codewort sage, ziehst du das Shirt hoch, damit alle deinen hübschen Hintern sehen können.“

Mine dachte nach.

„Einverstanden, wenn du folgenden Einsatz annimmst: Du kochst mir und Jenny ein schönes Essen – Nackt! Und dann bedienst du uns, wie ein guter Kellner – Nackt! Und du lehnst keine Aufforderungen ab. Das heißt, wenn wir eine Ablage für unsere Füße brauchen, tja…“

Jenny war eine neue Freundin von Mine, die Josef erst ein Mal gesehen hatte. Er fand sie süß, hatte er Mine gesagt, worauf sie nur mit einem überlegenden „Hmmm…“ geantwortet hatte. Sie hatte nämlich bereits herausgefunden, dass Jenny offen für allerlei sexuelle Experimente war. Vielleicht hätte sie sich über Josefs Äußerung ärgern sollen. Aber dummerweise hatte sie dasselbe auch schon einige Male gedacht. Wer konnte diesem scharfen, blonden Ding mit den feurigen Augen denn widerstehen?

„Hmm, das geht ziemlich weit. Also gut, aber damit das klar ist: Das Shirt bleibt so lange oben bis ich das Codewort noch mal sage. Wir reden hier nicht von 1-Sekunden-Flashs.“

„Deal.“ sagte sie.

Wie liebte er doch dieses mutige Glitzern in ihren blauen Augen. Er strich ihr durch die dunkelbraunen Haare und küsste sie liebevoll.

Das Spiel begann und schon bald begann Mine zu schwitzen. Das Fiese am „Trau-dich-Spiel“ war, dass einem sobald man im Rückstand war, der drohende Einsatz durch den Kopf ging und man ziemlich nervös wurde. Und Mine hatte bereits durch eine Dummheit einen Läufer verloren.

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