Träume ich?

Josie

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Träume ich?

Träume ich?

Gero Hard

Es war Dienstag der zweiten Woche, als Chris mich wieder mal in meinem Büro überraschte.
„Mach Feierabend!“, befahl er freundlich lächelnd.
„Was? Wieso, ich hab aber noch …!“, stotterte ich perplex.
„… Keine Widerrede! Rechner aus und mitkommen.“, fiel er mir ins Wort.
Er wartete gar nicht erst ab, bis ich mir die leichte Jacke übergeworfen hatte, sondern zog mich wie eine Puppe hinter sich her.
Mit dem Fahrstuhl rauschten wir durch bis ins Parkhaus. Seine Schritte waren trotz seiner Einschränkung in der Hüfte lang und schnell, so dass ich Schwierigkeiten hatte, ihm zu folgen. Da er aber noch immer meine Hand hielt, musste ich fast laufen, was in meinem engen Rock nicht ganz so einfach war.
Dann riss er die Tür eines irre flachen Sportwagens auf und schob mich auf den Beifahrersitz, in den ich mich tief hineinfallen lassen musste. Scharfes Teil, das, kaum aus dem Parkhaus herausgelassen, abging wie eine Rakete.
Nur die Schalen der Sportsitze verhinderten, dass ich in den Kurven wie ein Ball im Auto herumgeschleudert wurde.
„Chris, könntest du bitte etwas …, oh mein Gott …! Chris bitte … mach langsamer! Ich glaub mir wird …“
„Schlecht? Sind gleich da. Wir haben einen Termin. Wird eh schon knapp.“
„Mit wem denn?“
„Mit mir.“, lachte er.
Scharf stieg er vor einem Apartmenthaus in die Bremse, so dass der Gurt scharf in meine rechte Brust schnitt. Schnell kam er um das Auto herum und reichte mir galant die Hand, damit ich aus dem tiefen Sitz aufstehen konnte.
„Was machen wir hier?“, fragte ich ihn neugierig.
„Lass dich überraschen. Komm!“, kommentierte er kurz und zog mich, wie schon im Parkhaus, erstaunlich schnell mit sich.
Wir fuhren mit dem Aufzug in den dritten Stock. Alles roch nach frischer Farbe und war blitzsauber. Ungewöhnlich sauber, für ein gewöhnliches Mehrfamilienhaus, in dem sich normalerweise die Parteien um den Treppenhausdienst stritten, oder ihn einfach nicht machten.

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