Meine Übersichten zu seinem Privatvermögen waren so weit fertig und die Controlling Tabellen für die Projekte hatte ich so weit vorbereitet, dass sie mit Daten gefüllt werden konnten. Die Höhe der Entnahmen erstaunten mich. Dazu hätte ich dann doch gern noch ein paar Auskünfte gehabt. Aber ging mich das etwas an, was er mit seinem Geld machte?
Ich hatte mir ein Post-It an den Monitor geklebt mit einem Stichwort, das mir unter den Nägeln brannte: 'Monaco?'
Der Ort war mir in seinen Versicherungs- und Bankunterlagen des Öfteren untergekommen. Aber keine Verträge, keine
Notizen, Hinweise … nichts, was mich einen Zusammenhang mit dem Ort knüpfen ließ.
Dieses und noch so manch anderes ließen mich daran zweifeln, ob ich denn alle Unterlagen von ihm bekommen hatte. Ich nahm mir fest vor, mit ihm bei passender Gelegenheit darüber zu reden.
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Meine vierte Woche begann damit, dass ich die Abteilungsleiter der einzelnen Bereiche abklapperte und mich dort über den Fortschritt der einzelnen Entwicklungen schlau machte. Chris hatte alle unmissverständlich angewiesen, mir vorbehaltlos Auskunft zu geben. Ich konnte den Herren ansehen, dass es ihnen nicht immer recht war, aber gegen den Chef kamen sie nicht an. Alle anderen Informationen holte ich mir von den Mädels der Buchhaltung, mit denen ich mich prima verstand. Beide waren etwas älter als ich, beide verheiratet, sogar glücklich, wie sie steif und fest behaupteten, und eine von ihnen hatte zwei Kinder, die schon gut auf sich selbst aufpassen konnten. Des Öfteren
machten wir zusammen Mittag oder trafen uns auch schon mal abends auf einen Absacker in einer Bar.
Ich war müde, schlief manche Nacht nicht, weil ich in Gedanken über den Zahlen brütete. Aber das war nicht meine einzige Baustelle im Kopf. Immer wieder geisterten mir Chris' Worte im Kopf herum, von wegen, er mag mich, mochte mich schon in der Schule, und ich sei die Schönste.
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