Träume ich?

Josie

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Träume ich?

Träume ich?

Gero Hard

Traute mich abends wieder raus, traf mich mit alten Freunden und versuchte die, die ich durch meine dumme Aktion mit dem Dreier verloren hatte, wieder für mich zu gewinnen. Bei ein paar wenigen gelang das, bei anderen wieder nicht. 'So what', wer nicht will, der hat schon.
Es war Freitag und ich machte drei Kreuze, als ich meine Bürotür hinter mir zumachen konnte. Die Woche war ok und hatte mich ein gutes Stück weiter nach vorne gebracht.
Kurz vor vier kam Chris rein, um sich ins Wochenende zu verabschieden. Aber auch, um mir für meine Arbeitsergebnisse und meinen Einsatz zu danken. Es sei nicht selbstverständlich, dass seine Mitarbeiter freiwillig Überstunden machen würden, ohne gleich um Geld zu betteln. Er drückte mich kurz an sich und verwöhnte mich mit einem vorsichtigen Küsschen auf die Wange und einem kleinen Sträußchen frischer Blumen.
Ich musste ihn einfach anlächeln und hatte meine Hände auf seine Oberarme gelegt, während ich ihm ein schönes Wochenende wünschte und ihn bat, Falk meine ganz lieben Grüße auszurichten.
„Er fragt jeden Tag nach dir.“, verriet mir Chris.
„Der ist aber auch ein ganz Süßer. Wie alt ist der kleine Mann eigentlich?“
„Fünf, vor drei Monaten geworden.“
„Dann ist er bald schon ein großer Mann.“
„Der Größte, behauptet er immer, wenn man ihm sagt, dass er ja schon bald groß ist.“
„Niedlich, wirklich. Ich mag ihn.“
„Er dich auch, soviel steht fest. Komm uns doch mal wieder besuchen.“
„Ich kann doch nicht einfach so zu euch kommen.“
„Wieso nicht, wo ist das Problem?“
„Das Gerede, Chris! Wenn Franzi sich mal bei den Kollegen verplappert, wie stehen wir dann da?“
„Das interessiert mich einen Scheiss, echt! Das geht nur dich und mich was an. Alle anderen können mich mal da lecken, wo auch tagsüber kein Licht hinscheint.“
„Chris, so kannst du das doch nicht sagen!“
„Kann ich, und mach ich! Und ich sage das jedem direkt ins Gesicht, der es hören will.“
„Wo ist nur der schüchterne, zurückhaltende Christian von früher geblieben?“
„Willst du den lieber?“
„Auf keinen Fall! So gefällst du mir viel besser!“
„Ich gefalle dir?“
„Na klar! Ich habe noch nicht viele Männer wie dich kennengelernt. Auch als Chef bist du sowieso einzigartig. Aber
bitte, können wir das Thema beenden? Es ist mir peinlich. Außerdem muss ich noch einkaufen. Ist das ok, wenn ich jetzt fahre?“
„Natürlich. Hau schon ab!“, grinste er freundlich und gab mir einen kleinen Klaps auf den Po.
Einem unwiderstehlichen Trieb folgend, drückte ich ihm noch ein Küsschen auf die Wange, murmelte ein leises
Danke“ und schob mich an ihm vorbei, ins wohlverdiente Wochenende.

****

Das dicke Frotteehandtuch hatte ich mir nach der erholsamen Dusche umgelegt und das Ende zwischen meinen Brüsten hinter den Umschlag gestopft. So stand ich vor dem breiten Spiegel, betrachtete prüfend, ob ich erste Falten im Gesicht finden würde und fuhr mit den Fingern durch meine tropfnassen Haare.
Ich erwartete heute niemanden mehr und hatte mir überlegt, auf der Couch einen gemütlichen Abend zu verbringen. Ohne störende Moppelschnalle um meine Möpse oder einengende Unterwäsche, im Zweifel sogar nur mit diesem herrlichen Handtuch um meinen, ansonsten nackten, Körper. Was konnte es Schöneres geben, frei von allen Zwängen zu entspannen?

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