Treffen beim Discounter

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A. David

Sie nickte. Ich verschwand in der Küche. Ich setzte den Tee auf und liess ihn ziehen. Ich holte schon einmal zwei Tassen und Süssstoff und ging zurück ins Wohnzimmer. Sie war nervös und knetete ihre Hände. In der Hemdtasche hatte ich einen Zehner, den ich ihr gab. „Bitte, Ihr Rückgeld.“

Sie weigerte sich, das Geld anzunehmen. „Ich bestehe darauf, dass Sie den großen Schein annehmen und mir nichts wiedergeben. Ich bin Ihnen sehr dankbar. Und nochmals meine Bitte: es wäre mir wirklich recht, wenn es unter uns bliebe. In letzter Zeit vergesse ich so schrecklich viel. Mein Mann macht mir wahrscheinlich heftige Vorwürfe. Da hab ich schon mal gar keinen Bock drauf. „

Sie war keine Sexbombe. Eher Typ langweilige Hausfrau. Aber ich hatte das Gefühl, unter der Oberfläche brodelte ein Vulkan. Sie trug eine Jeans. Ich erinnerte mich daran, wie ich vor einiger Zeit im Auto sass und sie mit dem Fahrrad angeradelt kam. Ich suchte etwas im Handschuhfach, als ich sie bemerkte. Sie trug einen kurzen Rock. Und wenn sie trampelte, konnte man ihr Höschen sehen. Weiß, Feinripp. Gibt es etwas Öderes?

Aber der Gedanke beschäftigte mich. War ihre Schatzkiste rasiert? Wie schmeckte sie?

Ich holte den Tee und stellte die Tassen auf den Wohnzimmertisch. Sie nahm sich etwas Süßstoff. „Das war ja echt Zufall, dass Sie gerade da waren.“

„Meistens sind wir uns Samstags ab und zu in dem anderen Supermarkt begegnet.“

Sie lächelte. „Ja, das stimmt.“

„Sie haben ein schönes Lächeln.“

„Sie machen mich verlegen. Ich muß gehen.“

„Müssen Sie heute noch einmal raus?“

„Warum fragen Sie?“

„Sie haben gerade gesagt, dass Sie das Gefühl haben, vergesslich worden zu sein. Ihre Bluse ist ein wenig durchsichtig. Und man sieht, dass Sie keinen BH und kein Unterhemd tragen.“

„Oh“. Sie wurde wieder etwas rot und legte die Hände vor ihre Brüste, als wenn sie gar nichts anhätte.

Sie stand auf. „Ich muß los.“

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