Triton

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Es ist ein nebliger Herbstmorgen, an dem sie einen Spaziergang am Meer unternimmt, um die frische, aufbrausende Brise in der Luft zu genießen und um sich ein wenig die Beine zu vertreten. Die Brandung auf dem groben Sandstrand spielt sanft um ihre Fußzehen, verschlingt ihre Fersen, rankt sich an ihren Fußgelenken empor, und zieht sich schließlich wieder zurück in das unendliche Element des Meeres. Eine Alge verfängt sich unschuldig an ihrem Fuße, die sie mit einem flinken Griff entfernt und mit voller Elan zurück in den Ozean wirft. Doch gerade als sie ihren Wurf beendet hat und dem Flug des Algenstücks mit der sehnsüchtigen Erwartung auf das leise Platschen beim Eintreten ins Wasser verfolgt, entdeckt sie am Horizont eine schwammige Silhouette am Horizont. Sie kneift die Augen zusammen, sucht den Horizont auf weitere Hinweise ab, versucht ein schärferes Bild zu bekommen, doch erkannt nichts. Nur ein seltsames Gefühl der Neugier überkommt sie und umhüllt sie mit einem erwartungsvollen Kribbeln über den Nacken. Ein Blick nach rechts – ein Blick rundherum, und ohne genau zu wissen, wieso, entschlüpft sie ihren Klamotten und watet zitternd in das kalte Wasser. Geschützt vom dichten Nebel, schwimmt sie unbeobachtet gegen die starke Strömung, die sie immer wieder zum sicheren Ufer tragen will. Welle um Welle kämpft sie sich voran, schwimmt und atmet und sucht am Horizont. Sie erkennt nichts. Die Wellen werden nun höher, tragen sie nicht mehr sanft auf sich, sondern schlagen sie wütend unter Wasser. Drückern mit ihrer ganzen Macht, ungebrochen von der Küste, ihren feinen Körper unter Wasser. Luft entweicht ihren Lungen. Neugierde wird zu Angst. Angst wird zu Panik. Sie schafft es an die Oberfläche, füllt ihre Lungen tief mit Luft, wartet auf die nächste Welle. Versucht zurück zum Strand zu schwimmen. In welcher Richtung ist der Strand? Eine neue Welle. Wo ist oben, wo ist Luft?

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Gedichte auf den Leib geschrieben