Freitag 24. Dezember, Heiligabend (morgens)
Als Jochen gestern Abend nach Hause kam, begrüßte er mich ausgesprochen leidenschaftlich. Er schien ein wenig aufgeregt. ;-)
Wenn Güter auf dem Markt knapp sind, steigt das Begehren danach. Das galt offenbar nicht nur in der Volkswirtschaftslehre.
„Freust Du Dich auf morgen, auf die Bescherung?“, fragte ich ihn und schob – ohne seine Antwort abzuwarten – noch spöttisch hinterher: „Hoffentlich kannst Du heute Nacht gut schlafen.“
Im Kalender waren heute Morgen wieder Süßigkeiten, dazu eine Tageslosung („Meine Freundin hat ein Muscheltattoo auf der Innenseite des Oberschenkels. Wenn ich mein Ohr darauflege, kann ich das Meer riechen!“) und eine kleine Zusatzinformation …
Für die Bescherung vor der Bescherung hatte ich mir nämlich noch eine klitzekleine Steigerung ausgedacht. Außerdem musste ich ihm ja noch die Uhrzeit mitteilen.
Unsere Kinder würden gegen 17.00 Uhr eintrudeln. Eins kam mit dem Auto, das andere mussten wir vom Bahnhof abholen. Bis dahin musste ‚Knecht Jochen‘ seine Rute nicht nur aus-, sondern auch wieder eingepackt haben.
Inzwischen war ich selbst spitz wie ‚Nachbars Lumpi‘.
Es war nicht so, dass nur er vier Wochen nichts mehr irgendwo reingesteckt hatte, sondern auch meine Dose war seit Ende November nicht mehr befüllt worden. Ich war mir also gar nicht mehr so sicher, wer hier von wem Bescherung erhalten würde.
Aber ich schweife ab, …. ich wollte von der klitzekleinen Steigerung und dem Termin erzählen.
Er griff also das Päckchen mit den Süßigkeiten und es war wieder ein Foto drin. Dieses Mal eine Aufnahme meines nackten Hinterteils mit unverstelltem Blick auf die Möse. Auf einer Backe las er „14:“, auf der anderen „00“, also 14.00 Uhr.
Es war gar nicht so einfach, mir das da selbst seitenverkehrt, vor dem Spiegel kniend, aufzutragen.
Türchen Nr. 2
Der Adventskalender - Teil 6
21 13-21 Minuten 2 Kommentare
Türchen Nr. 2
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schreibt Amorelio
Kleine Masochistin
schreibt grauhaariger