Überraschung für Clara und ein arrangiertes Tête-à-Tête

Und wie vereinbart klingelte Manuel, in Begleitung seiner Eltern, am Samstagnachmittag bei den Anderssons.
„Du hast ja ein tolles Haus!“, bewunderte der Junge das Anwesen, nachdem Olivia ihn aus ihrer Umarmung entlassen hatte.
„Das sind Leon und Clara“, stellte Olivia ihre beiden Kinder vor.
„Hallo“, begrüßten Manuel und seine Eltern den Zehn- und die Zwölfjährige. „Wir sind Christine, Steffen und Manuel.“
Das Wetter an diesem Samstag gegen Ende April war zwar verhältnismäßig gut, aber um den Pool ins Freie zu legen, dann doch zu kühl. So blieben die Wände und das Dach geschlossen, was aber der Gaudi der Kinder keinen Abbruch tat.
„Sieht ja krass aus!“, stellte Leon fest und meinte damit Manuels Narbe, die sich vorn vom oberen Brustbein bis zum Bauch hinunterzog. Manuel erzählte selbst von seiner OP und dass er nicht so rumtollen soll. „Aber ich darf heute bei Euch baden gehen!“, verkündete er stolz. Martin hatte extra die Wassertemperatur etwas abgesenkt und die Raumbelüftung war sowieso, damit die ältere Villa keinen Schaden nahm, das Beste vom Besten und überdimensioniert.
„Wir passen schon auf!“, versprach Clara. Sie und ihr Bruder nahmen Manuel mit in den Pool. Dort erzählte Leon, wie er heimlich schwimmen und „Livia“, gelernt hatte.
„Livia?“ hakte Christine nach, da es ihr seltsam erschien, dass ein Zehnjähriger seine Mutter beim Vornamen nannte. Olivia und die Brückners saßen bei einer Tasse Kaffee im überdachten Außenbereich.
„Wir sind glücklich, dass die Kinder uns so problemlos akzeptiert hatten,“ begann Olivia von der Adoption zu erzählen. „Nach dem Kennenlernen waren wir halt Livia und Martin. Der wird übrigens auch gleich kommen …“, warf die Hausherrin erklärend ein. „Livia deswegen, weil Leon mit seinen drei Jahren damals, das O von Olivia nicht herausbrachte.“ Liv grinste und erzählte, dass ihr Papa sich das Livia inzwischen auch angeeignet hatte.
Nach zwanzig Minuten brachen Manuels Eltern aber die Wasserplantscherei ihres Sohnes ab. „Für heute ist es genug!“ Widerstandslos, scheinbar war es doch anstrengend für ihn, leistete er dem Wunsch Folge. „Komm, unsere Dusche ist geil!“ Leon und Clara führten Manuel zu der Wasserfalldusche an der Wand. Welch ein Spaß!