Überraschung für Clara und ein arrangiertes Tête-à-Tête

„Wie war das eigentlich für Sie?“, fragte Frau Brückner. „Ihr Chef sagte, Sie starteten gegen die Empfehlung des Flughafens.“
„Mein Chef, der Herr Zeller, den Sie ja auch kennen, hatte es allein mir überlassen und meinte: Wenn ich mir den Start zutrauen würde, regelt er das mit dem Flughafen.“
„Ihr Chef meinte auch, dass keiner der anderen Piloten es wagen würde…“
„Da hat er ein wenig geflunkert, der Herr Zeller.“ Olivia lachte. „Der hatte keinen gefragt, weil er genau wusste, wenn die Andersson das nicht macht, macht es keiner. Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen: Als ich den Grund erfuhr, war es für mich gar keine Frage. Kritisch, oder gefährlich wäre einzig ein Startabbruch, aus welchem Grund auch immer, gewesen. Denn wie so etwas ausgeht bei dem Untergrund…?“
Alle, Fatma, Yusuf, Martin und auch Clara mit ihrem Bruder, hatten sich inzwischen neben den Brückners um die Pilotin herum versammelt. Und so erzählte Olivia halt ein wenig mehr. Dass Sie mittlerweile rund fünfzehn der A350 beim Hersteller testen und übernehmen durfte. „Insiderwissen“, sie zwinkerte Martin zu, der auch sofort an Roland dachte, „Erfahrung und auch meine Neugierde alles ausprobieren zu müssen was möglich ist, erweitern natürlich meinen Horizont zu diesem Flugzeug enorm. Und glauben Sie mir“, Olivia wandte sich wieder den Brückners zu, „das Risiko war überschaubar!“
„Und,“ Olivia legte einen Arm um Manuel, „ich habe einen neuen Freund gefunden!“
„San Francisco? Im September?“ Olivia war wieder auf den Ursprung des Gespräches zurückgekommen.
„Ja, super!“ Manuel freute sich riesig.
„Und wenn es ein bisschen länger als zwei Wochen sein darf, dann kann ich das vielleicht so deichseln, dass ich auf beiden Flügen die Pilotin bin!“
Manuel saß da und wippte mit dem ganzen Körper, was so viel wie „jaaa“ bedeutete. Fehlte nur noch die Zustimmung seiner Eltern. Olivia setzte noch einen drauf: „Und vor dem Rückflug zeigt mir Manuel dann die Golden-Gate-Bridge!“