Überraschung für Clara und ein arrangiertes Tête-à-Tête

Die Fertigstellung hatte zwar ein wenig gedauert, aber am vierundzwanzigsten Dezember, einem Sonntag, bat Martin seine Frau und die beiden Kinder, mit ihm doch einen kurzen Ausflug zu machen. Er steuerte seine Firma an und der Pförtner ließ ihn passieren. Nicht wie üblich hielt der Firmenchef vor dem Verwaltungsbau, sondern fuhr im Betriebsgelände weiter bis zu der neu errichteten Halle. Martin stoppte nicht vor einem der Tore, sondern nahe einer Feuerschutztür. Er bat seine Familienmitglieder, auszusteigen. Martin legte seinen Arm um Clara, mittlerweile 12 Jahre alt und eine gute Schülerin der 7. Klasse Realschule und meinte: „Dieses Jahr haben wir ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk für Dich!“
Dass die Tochter des Hauses neugierig wurde und sich überhaupt nicht erklären konnte, was sie denn alle hier an Weihnachten in der Firma erwarten würde, war nicht weiter verwunderlich.
Der Familienvater öffnete die dunkel angestrichene Metalltüre. Erst einmal betrat man so etwas wie eine Garderobe, mit Schrank und Kleiderhaken. Hinter der nächsten Türe verbarg sich dann die große Überraschung: In dem Hallenneubau hatte Martin einen großen Raum als Musik-Probenraum für Clara und ihre Musikerfreundinnen und -freunde eingerichtet. In Absprache mit einem Tontechniker wurde der Raum akustisch und technisch doch relativ gut ausgestattet. Beinahe ein professionelles Tonstudio!
„Puah!“ Clara kam aus dem Staunen beinahe gar nicht mehr heraus. Hocker, Mikros, Notenständer und ein Mischpult, das fast keine Wünsche offenließ! Dazu waren die Lautsprecher, um das Produzierte auch anhören zu können, mit das Beste, was der Markt hergab!
Bewundernd und alles sehr subtil berührend, ging Clara durch den Raum. Selbst Leon, an seine Mama angelehnt, machte große Augen. Olivia und Martin grinsten in sich hinein. Natürlich hatte Martin seine Pilotin in die Überlegungen, Clara dieses Geschenk zu machen, einbezogen.