Blutwurst ist hier eine einzigartige Delikatesse. Runtergespült mit Portwein oder selbst gezapftem Bier. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Klar täte es mir gut, es mal wieder mit einem Mann zu treiben. Ich habe es satt, mir mit Runkelrüben, Gurken und sonstigem Gewächs aus Trines Gemüsegarten zu behelfen. Jonathan der Knecht und Junker Elfrik sind mir aber zu schmalbrüstig – ich vermute, Jonathan der Knecht leidet an Syphilis, Junker Elfrik an Tuberkulose. Mein Hintern wäre denen sowieso zu breit. Ich brauch was Deftiges, Unermüdliches, Kräftiges. Der Hausherr ist kräftig gebaut. Er hat einen langen Oberkörper, genau so, wie ich das mag. Ob seine Brust behaart ist? Den Schnauzer könnte er meinetwegen wegrasieren, so etwas stört beim Küssen. Ob er den Bauchnabel sauber hält? Wenn ich etwas hasse, dann sind es Männerbauchnäbel, in denen Stroh hängt, oder Fusseln, oder Maden. Von den Füssen, die bei unseren Männern zu sehen sind, will ich gar nicht erst reden, sonst wird Euch schlecht. Wie viele Jahrhunderte müssen noch vergehen, bis Männer-Zehennägel endlich gerade geschnitten sind? Die Hornhaut regelmässig abgefeilt? Die Zehenzwischenräume sorgfältig ausgepopelt, so dass Frau bedenkenlos an den Zehen lutschen kann, den einen nach dem andern? Wann endlich gibt es kleine Nasenhaar-Scheren? Ohrenhaar-Entferner? Ich bin nicht nur eine stolze Frau, sondern auch ein gepflegtes Weib. Meine schweren Brüste, die im Moment fast aus dem Gewand platzen, crème ich regelmässig ein – mit parfümiertem Schweinefett.
Etwas anderes haben wir hier nicht. Wenn mich einer liebt, kriegt er nur das Beste. Ich habe gute, feste Schamlippen. „Wenn man sie zusammenpresst, sehen sie aus wie eine frisch gebackene Semmel aus Ludolfs Bayerischer Bäckerei“, hat mich einer meiner Liebhaber mal hofiert. Bei Chrissie sieht man bestimmt die Rippen, wenn sie sich am Morgen beim Aufstehen streckt. Ihr kleiner Hintern würde den Männern hier sowieso nicht standhalten, hoffentlich lässt der Hausherr sie in Ruhe. Er käme bei ihr nicht auf seine Rechnung. Ich hingegen habe einen Arsch wie ein Tenntor: Grosszügig und einladend. So was müsste er eigentlich mögen. Erst würde ich ihm Leberknödel servieren, in Portwein gelagert, am weiss gedeckten Tisch. Eine dicke Kerze würde uns Licht spenden. Mitten im Essen würde ich meine Bluse aufknöpfen, bis meine Brüste heraussprängen. Gottsakrament, seinen Unterkiefer möchte ich sehen! Im späteren Verlauf des Abends würde ich den Johannes vom Hansviktor mit Schweinefett einreiben, die zarten Hoden massieren. Irgendwann, noch später, täte er dann meine Schamlippen zusammenpressen, bis sie aussähen wie eine frisch gebackene Semmel aus Ludolfs Bayerischer Bäckerei. Wir würden viel lachen, zwischen grossen Portweinschlucken, und die Kerze täte verglühen. Dann, am warmen Kaminfeuer, ja, am warmen Kaminfeuer täte Hansviktor mich vögeln. Sein Weib Trine und Chrissie, das junge Küchending, täten fernab rücken, und er hätte nur Augen für meinen Arsch, für meine wilde Frisur, und mit seiner Riesennase täte er mein Schweinefett-Parfüm einatmen. Heirassa, und das Gebälk täte knarren im Dachstock über der alten Kate, so heftig wie am jüngsten Tag.
Ich muss gehen, die Kälber schreien. Wenn ich doch bloss des Schreibens mächtig wäre! Wie gerne würde ich mein Leben gegen aussen tragen, die Leute spüren lassen, wie es einer einfachen Magd wie mir ergehen kann.
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