Übermut

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Übermut

Übermut

Johannes Seilmann

Heute Nachmittag hatte er diese Zeit und hatte sich vorgenommen, sich ein bisschen zu verwöhnen. Seiner Laune folgend hatte er sich einen sauberen Slip geholt und war damit ins Badezimmer gegangen. Es war einer von denen aus Lycra, die er besonders mochte. Ein alter, der ein Loch hatte und der nur aus Versehen noch nicht in der Mülltonne gelandet war. Unter dem Waschbecken stand hinten im Schrank eine Flasche mit Massageöl. Die nahm er jetzt hervor. Er überlegte kurz, schob seine Gedanken aber zur Seite und goss sich reichlich Öl in die Hand. Damit begann er sich die Brust einzuölen. Ein Blick in den Spiegel ließ ihn ein wenig über sich selbst schmunzeln. Er würde nie so aussehen wie die zwanzigjährigen auf den Fotos, deren Körper eingeölt glänzten. Wenn er in den Spiegel sah, meinte er immer zuerst, er sei unattraktiv. Frühestens im zweiten Hinsehen konnte er sich dann mit seinem Spiegelbild versöhnen und lächelte sich zu. Eigentlich war es egal, wie er aussah. Wichtig war, dass er sich mochte. Jetzt im Moment gelang das grade hervorragend. Das Öl hatte die gewünschte Wirkung und regte seine Phantasie an. Noch einmal überlegte er kurz, goss sich dann wieder Öl in die Hand und rieb damit durch den Slip sein Geschlecht ein. Zuwenig, befand er, nahm mehr Öl. Wieder und wieder goss er Öl dazu, bis schließlich der Slip durch und durch getränkt war. Diese Art Stoff, aus der auch Badekleidung gemacht ist, trug allein schon zu seinem Vergnügen bei. Er mochte den Stoff, der wie eine zweite Haut saß und sich von außen immer eng und glatt anfühlte. Das wurde jetzt durch das Öl und die Massage deutlich verstärkt und so war es kein Wunder, dass durch die Massage sein Glied wuchs und sich gegen den engen Slip drängte. Endlich nahm er noch einmal Öl und fuhr damit in den Slip und nahm seinen Penis in die Hand. Er war prall und hart.
In dieser Stimmung erschienen ihm die Worte wie Penis und Glied immer seltsam unpassend. Jetzt hatte er seinen öligen Schwanz in der Hand, das Wort gefiel ihm besser. Mit der Hand in der Hose rieb er ihn, genoss seine größer werdende Lust. Schließlich zog der den Slip herunter und holte seinen glänzenden Schwanz heraus, umfasste ihn mit der Hand und fuhr daran auf und ab. Im Spiegel sah er sich selbst zu, wie er genussvoll seinen Schwanz wichste.
Was wäre wenn sie jetzt hereinkam, durchfuhr es ihn. In der Realität würde er peinlich erschreckt zusammenfahren, sich wegdrehen und die Lust wäre dahin. Peinlich? Nein, das wäre der Alptraum, so war es wohl eher. Aber jetzt war die Realität unwichtig, jetzt zählte die Phantasie.

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