Ich beginne mich auszuziehen und Anita tut es mir gleich. Wir schmeißen unsere Sachen wild durch die Gegend, wodurch das Schlafzimmer sofort seine sterile Atmosphäre verliert. Und tatsächlich, das Eis bricht. Wir umarmen uns erneut. Dieses Mal richtig. Ich spüre Anitas Wärme und rieche ihren Duft. „Ich freue mich so sehr bei dir zu sein!“, sage ich. „Ich freue mich auch!“, höre ich ihre Stimme an meinem Ohr. Dann beginnt die Party. Anita geht ins Wohnzimmer und wenige Sekunden später ertönen rockige Klänge. Wir tanzen ausgelassen durch alle Räume, trinken, lachen und kommen schließlich auf dem Wasserbett zur Ruhe. Ed Sheeran gibt sich derweil aus den Lautsprechern die Ehre. Wir liegen nebeneinander und schaukeln sanft dahin. „Also,“ beginne ich, „was hast du für uns vorgesehen- schon einen Plan gemacht für die nächsten Tage?
“Nun jaaa… “, sage ich gedehnt. Ich könnte stundenlang so liegenbleiben und möchte die Zeit anhalten. Ich hoffe, dass die Spotify-Playlist, die gerade läuft, Sabrinas Musikgeschmack trifft. Sie entspannt sich sichtlich; ich beobachte, wie sich ihr Brustkorb hebt und senkt. Da geht mir eine Zeile aus Sabrinas Mails durch den Kopf. “Durch das Stillen sind meine Brüste unansehnlich geworden.” Sie folgen ein wenig der Schwerkraft, klar. Ich habe das festgestellt, als sie sich soeben ausgezogen hat. Aber ist das ein Problem? Meine hängen doch auch ein wenig… Ich muss mich sehr beherrschen, dass ich Sabrina nicht streichle. Sie sei total hetero, hat sie mir geschrieben. Jetzt liegt sie da, mit geschlossenen Augen… ob sie etwas von mir erwartet?
Ich knie mich hin, splitternackt, wie ich bin, und streiche ihr durchs Haar. Diese wundervollen braunen Locken… aber ich will nichts herausfordern. “Wollen wir erst mal duschen?“ frage ich leise und küsse flüchtig ihre Stirn. “Au ja, in einer dieser Wahnsinnskabinen“, sagt sie begeistert, aalt sich über die Matratze und sitzt an den Bettrand.
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