Überredungskünste

Verloren in einer Welt aus Liebe und Sex - Teil 6

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Überredungskünste

Überredungskünste

Jo Diarist

„Das ist nicht meine Art“, warf ich ein.
„Und das ehrt dich, macht dich sympathisch und gibt mir Sicherheit. Im jetzigen Fall kann es aber dazu führen, dass du dich dumm und dämlich zahlst, was ja dann auch mich mitbetrifft.“
Ich stöhnte auf:
„Uhh, ich hatte gehofft, das wird einfacher.“
„Was hast du erwartet?“, fragte Gina auflachend. „Dass du deinen Koffer packst, hier einziehst und alles geht nahtlos, ohne Schwierigkeiten, weiter? Dass du von einem Bett in das andere hüpfst und alle sind glücklich? In dieser Beziehung bist du ein bisschen naiv, aber das wusste ich schon vorher und hier werde ich die Führung übernehmen.“
Gina überraschte mich immer wieder und ich hörte mir ihre weiteren Pläne an.
„Drei möglich Wohnungen habe ich schon rausgesucht. Eine können wir uns morgen schon ansehen, sie ist zwei Straßen weiter den Berg runter, aber ziemlich groß. Eine weitere ist gleich hier drüben. Wenn du aus dem Fenster siehst, schräg über die Straße, das große Fenster neben der Arztpraxis.“
Ich sah hinüber, und mir gefiel der Gedanke, dass die Wohnung ihrer so nah war. Obwohl sie mich mit all den Dingen ein wenig überfuhr, akzeptierte ich es. Ich hatte A gesagt, nun musste ich auch B sagen.
„Es ist nur eine Einzimmerwohnung mit Bad und einer kleinen Kochecke im Eingangsbereich. Ich gehe aber davon aus, dass du sowieso nicht oft dort bist. Am Wochenende können wir dort einen Blick reinwerfen. Vorher geht nicht, weil sie erst noch ausgeräumt werden muss. Bei der dritten Wohnung hab ich noch keinen Termin.“
„Wann hast du das alles organisiert?“, fragte ich kopfschüttelnd.
„Gestern, als ich vor lauter Krämpfen im Unterleib nicht schlafen konnte und heute nach der Arbeit“, antwortete Gina lachend, fuhr aber gleich fort: „Egal welche es wird, auf Arbeit fahren wir aber weiterhin getrennt und halten uns dort auch bedeckt, bis sich die Wogen geglättet haben.“
Wir redeten noch lange über das weitere Vorgehen. Gina plante und ich hatte Mühe ihr zu folgen.
Irgendwann kamen die Mädchen wieder, bauten sich vor uns auf und Lea fragte:
„Besteht jetzt endlich Klarheit?“
„Ja, es ist noch ein langer Weg, bis Ruhe einkehrt, aber die ersten Schritte sind getan“, antwortete Gina lachend.
„Das wurde auch langsam Zeit“, sagte Lea und ließ sich neben Gina auf die Couch fallen.
Mich ansehend fügte sie hinzu:
„Sie liebt dich unglaublich, und das Ungewisse hat nicht nur sie fertiggemacht, uns hat es auch belastet.“
Ich wollte gerade antworten, als sich Susi neben mir auf die Couch flätzte und ihren Kopf an meine Schulter legte.
„Ja, und ich freue mich auch für Ma.“
„Susi, was wird das?“, fragte Gina scharf und deutete auf ihren Kopf.
„Was“, kam es trotzig zurück, „darf ich ihm nicht zeigen, das er willkommen ist.“
„Susi!“
„Arr“, knurrte sie, zog aber den Kopf zurück.
Wir saßen noch einige Zeit zusammen, in der Susi unmerklich immer weiter heranrückte, sodass ich schließlich zwischen Mutter und Tochter eingezwängt war. Lea verhielt sich aber auch nicht viel besser. Sie versuchte immer wieder meinen Blick zu fangen, und wenn es ihr gelang, sah sie mir tief in die Augen. Es war beklemmend und ich fürchtete mich schon davor, wenn ich mehr Zeit mit diesen Gören verbringen würde.

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