Es war die Einzimmerwohnung geworden. Bezugsfertig sollte sie erst in einem Monat sein, weil sie noch renoviert werden musste. Wir boten an, das selbst zu übernehmen, damit es schneller ging und schon ein paar Tage später werkelten wir zu viert, bis spät in die Nacht.
Bald darauf zog ich von zu Hause in die notdürftig eingerichtete Wohnung. Verbrachte aber in der ganzen Zeit, die ich sie hatte, nur sehr wenige Nächte dort. Eigentlich lebte ich bei Gina und ihren Töchtern, doch das Trennungsjahr wurde hart und oft verließ mich jeder Lebensmut. Gina hatte aber einen unbändigen Willen, der mir über diese Zeit hinweghalf.
Die ersten Nächte bei Gina im Bett, tat ich kaum ein Auge zu. Ich hatte, auch wenn die letzte Zeit kaum noch ein gutes Wort zwischen meiner Frau und mir gefallen war, ein schlechtes Gewissen und fragte mich immer wieder, ob es richtig war, was ich tat. Auch Gina schlief unruhig. Griff immer wieder neben sich um sich zu vergewissern, dass ich da war. Sie bestand darauf, dass sie immer ein Teil von mir berührte und wenn es nur mein Fuß an ihrem war.
Meine Frau war anfänglich passiv, doch bald begann sie, um mich zu kämpfen. Sie schrieb Gina Briefe, in denen sie mich zurückforderte. Stellte uns nach und ich begann, das Schlimmste zu befürchten. Irgendwann akzeptierte sie die Situation aber und legte mir auch bei der Scheidung keine Steine in den Weg. Wir einigten uns gütlich, auch weil ich Zugeständnisse machte, die Gina fast auf die Palme brachte. Am Ende waren wir aber alle mit dem Ergebnis zufrieden.
Das war der Part, den die Außenwelt mitbekam. Das Andere spielte sich in den Wohnungen ab, blieb unser Geheimnis, wurde bald auch meine Sucht und baute mich immer wieder auf.
Nachdem ich meine Frau verlassen hatte, begann Gina mich in ihren Freundeskreis einzuführen. Sie stellte mir diesen und jene vor. Unternahm mit mir und ihnen Ausflüge und Kneipenabende.
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